„Initiative Infektionsschutz“ jetzt auch im Web

Die Initiative Infektionsschutz stellt ihre Arbeit jetzt auch auf einer eigenen Homepage vor. Angesichts von jährlich mehr als 600.000 Patienten, die an nosokomialen Infektionen erkranken, und bis zu 15.000 Menschen, die laut Robert Koch-Institut daran sterben, haben wirkungsvolle Gegenstrategien höchste Priorität. Denn nach Aussage von Fachleuten ist ein Drittel der Infektionen vermeidbar.

Die „Initiative Infektionsschutz“ fordert alle Verantwortlichen auf, durch gemeinsame Maßnahmen die Zahl der nosokomialen Infektionen langfristig einzudämmen.

„Uns eint die Überzeugung, dass nur das Zusammenwirken aller Handlungsträger und ein interdisziplinärer Ansatz die Ausbreitung von Krankenhausinfektionen wirksam eindämmen kann“, fasst Prof. Dr. Axel Kramer, Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, das Ziel der Expertengruppe zusammen. Das Positionspapier der „Initiative Infektionsschutz“ steht auf der Webseite zur Verfügung. Es erörtert detailliert die Kernbereiche, die nach Meinung der Experten für eine erfolgreiche Umsetzung von Hygienestandards unabdingbar sind. Dazu zählen unter anderem das Vermeiden der Übertragung von Krankheitserregern, eine verbindliche Meldepflicht, die Verbesserung der Finanzierungsmechanismen, ein situationsgerechtes Screening sowie der rationale Umgang mit Antibiotika. Darüber hinaus bietet die Internetpräsenz eine Linksammlung wichtiger Institutionen zum Thema Hygiene sowie Infektionsprävention und stellt die Mitglieder der Initiative ausführlich vor.

Die „Initiative Infektionsschutz“ vereint Experten verschiedener Fachrichtungen – Kliniker, Hygieniker, Mikrobiologen und Vertreter der Gesetzlichen Krankenkassen. Krankenhausinfektionen und die rasante Verbreitung multiresistenter Erreger stehen seit geraumer Zeit im Fokus des öffentlichen und auch politischen Interesses - in den letzten Monaten häuften sich die Skandale um mangelhafte oder fehlende Hygiene. Die „Initiative Infektionsschutz“ befürwortet das Bemühen der Bundesregierung, die Krankenhaushygiene wirkungsvoll zu verbessern. Der Mitte März vom Bundeskabinett beschlossene „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes und weiterer Gesetze" sei ein Schritt in die richtige Richtung, müsse aber durch Konkretisierungen verbindlicher formuliert werden, so die Experten. Die Webseite der „Initiative Infektionsschutz“ wird auch Stellungnahmen zur politischen Entwicklung sowie zu aktuellen Ereignissen veröffentlichen.

Besuchen Sie die Webseite der Initiative Infektionsschutz für weitere Informationen!
www.initiative-infektionsschutz.de

19.04.2011

Mehr zu den Themen:
Mehr aktuelle Beiträge lesen

Verwandte Artikel

Photo

News • Elektronisches Monitoring

EMS: Lässt sich Händehygiene digital verbessern?

Digitalisierung für bessere Händehygiene: Die Universitätsmedizin Göttingen prüft in einer Studie das Potenzial eines Elektronischen Monitoring-Systems (EMS).

Photo

News • Textilbeschichtung für Infektionsschutz

Antimikrobielle Vorhänge halten Klinikkeime draußen

Forscher haben beschichtete Textilien entwickelt, die Krankheitserreger hemmen oder sogar abtöten. In Kliniken könnten sie künftig als antimikrobielle Vorhänge eingesetzt werden.

Photo

News • Experten warnen vor falschen Erwartungen

Studie: Antimikrobielle Handschuhe verprechen mehr, als sie halten

Hamburger Forscher haben untersucht, wie effektiv selbstdesinfizierende Handschuhe für den Einsatz in medizinischen Einrichtungen sind. Das Urteil der Experten ist ernüchternd.

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren