Das KI-Tool der Forscher übersetzt die Säureanalyse in ein Farbspektrum
Das KI-Tool der Forscher übersetzt die Säureanalyse in ein Farbspektrum

Bildquelle: National University of Singapore

News • Bestimmung des Säuregehalts

Forscher nutzen KI, um Tumorzellen zu erkennen

Krebs- und gesunde Zellen sind oft schwer zu unterscheiden. Forscher der National University of Singapore (NUS) haben die für die eindeutige Identifizierung nötige Säuregehaltsbestimmung nun mithilfe einer auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Software automatisiert.

Der Test dauert nur 35 Minuten und das Ergebnis ist zu 95 Prozent zuverlässig. Bisher sind für solche Tests mehrere Stunden nötig. Die Forscher veröffentlichten ihre Erkenntnisse jetzt im Fachjournal APL Bioengineering.

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Das NUS-Forscherteam (von links): Professor Chwee Teck Lim, Dr Doorgesh Sharma Jokhun und Dr Yuri Belotti

Bildquelle: National University of Singapore

"Wir haben ein schnelles, kostengünstiges und genaues Werkzeug für die Krebsdiagnose entwickelt", sagt Chwee Teck Lim, Direktor des NUS-Instituts für Gesundheitsinnovation und -technologie. Die Methode des NUS-Teams basiert auf Bromthymolblau, das seine Farbe je nach Säuregrad einer Lösung ändert, ähnlich wie Lackmuspapier. Doch die NUS-Chemikalie ist vielfältiger - Lackmus kennt nur zwei Farben, blau und rot. Bromthymolblau dagegen bietet ein ganzes Farbspektrum aus rot, grün und blau. Jede Kombination ist typisch für eine bestimmte Krebszelle, sodass sich nicht nur gesunde von kranken Zellen unterscheiden lassen, sondern auch der Tumortyp bestimmt werden kann.

Die NUS-Forscher haben ein Standardmikroskop mit einer Farbkamera kombiniert. Diese erfasst das Farbspektrum. Ein KI-Algorithmus wertet es aus und identifiziert die jeweilige Krebsart. "Im Gegensatz zu anderen Zellanalysetechniken verwenden wir einfache, kostengünstige Geräte", so Lim. Die Analyse erfordere keine langwierige Vorbereitung. "Mit KI können wir Zellen schneller und genauer screenen. Darüber hinaus können wir lebende Zellen überwachen und analysieren, ohne die Zellen abzutöten." Nun will Lims Team die Analyse in Echtzeit ermöglichen. Dann lassen sich Zellen, die sich im Blut befinden, sofort identifizieren.


Quelle: National University of Singapore/pressetext

19.03.2021

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