DKFZ-Forscherin gewinnt "Women in Science Award 2010"

Die Europäische Organisation für Molekularbiologie EMBO und die Vereinigung der Europäischen Biochemischen Gesellschaften FEBS erklärten Ingrid Grummt vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg zur Gewinnerin des diesjährigen "Women in Science Award". Ingrid Grummt hat in ihrer wissenschaftlichen Karriere entscheidende Beiträge auf dem Gebiet der Genregulation geliefert.

Ingrid Grummt
Ingrid Grummt

Der "FEBS-EMBO Women in Science Award 2010" ist mit 10.000 Euro dotiert und wird am 30. Juni beim 35. FEBS-Kongress in Göteborg in Schweden verliehen.

Der FEBS/EMBO "Women in Science Award" zeichnet in diesem Jahr bereits zum dritten Mal eine außergewöhnliche Forscherin auf dem Gebiet der Molekularbiologie aus. Die Gewinnerinnen stehen als Modell für eine neue Generation von Frauen in der Wissenschaft.

"Ingrid Grummt ist eine herausragende Wissenschaftlerin, die während ihrer gesamten Karriere fortlaufend Beiträge zum Verständnis der Regulation der Genaktivität geliefert hat. Erst kürzlich konnte sie zeigen, dass auch die Vorgänge beim Altern sowie bei einigen Erbkrankheiten mit dem Stilllegen von Wachstumsgenen einhergehen", erklärte Claudio Sunkel, Direktor des Instituts für Molekular- und Zellbiologie von Porto in Portugal und Mitglied des Auswahlkomitees. Die Gewinnerin wird jedoch nicht nur für ihre wissenschaftlichen Beiträge geehrt, sondern auch für ihr Bemühen um die europäische Wissenschaft: Grummt ist Mitglied in zahlreichen internationalen Beratungsgremien und wissenschaftlichen Komitees.

"Für mich ist es wichtig, junge Frauen dazu zu ermutigen, persönliche und berufliche Herausforderungen anzunehmen" sagt die Wissenschaftlerin, die selbst mit einem Professor für Biochemie verheiratet ist, eine Tochter und bereits zwei Enkelkinder hat. "Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass Menschen, die ihre berufliche Karriere mit ihren privaten Zielen in Einklang bringen können, glücklicher sind und auf lange Sicht auch erfolgreicher!"

Bevor Ingrid Grummt 1990 ans Deutsche Krebsforschungszentrum kam, war sie als Post-Doc an der Akademie der Wissenschaften in Berlin und dem Max-Planck-Institut für Biochemie in München tätig. Später leitete sie eine Forschungsgruppe an der Universität Würzburg. Für ihre Forschung wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis. Erst 2008 erhielt Ingrid Grummt einen advanced ERC-Grant, eine großzügige Förderung vom Europäischen Forschungsrat.

"Ich bin ein großer Fan von Ingrid Grummt", gibt Otmar Wiestler, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums gerne zu. "Sie ist auch im ersten Jahr ihrer "Verlängerung" immer noch auf wissenschaftlich höchstem Niveau!" Ingrid Grummt ist mit 66 Jahren eigentlich schon "Ruhestands-berechtigt", doch sie hat den Vorstand um drei Jahre Verlängerung gebeten. Auch privat ist Ingrid Grummt gerne ganz hoch oben: So kehrte sie eben erst von einer dreiwöchigen Himalaya-Tour zurück.

10.02.2010

Mehr zu den Themen:

Verwandte Artikel

Photo

News • Ferroptose im Fokus

Forscher sind Therapie gegen Metastasen auf der Spur

Forscher haben eine vielversprechende Achillesferse Metastasen-bildender Krebszellen gefunden: Sie untersuchen, wie sich der Zelltod-Mechanismus Ferroptose für neue Therapien nutzen lässt.

Photo

News • Kardiovaskuläre Erkrankungen bei Männern und Frauen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Pladoyer für mehr Ungleichbehandlung

Die Unterschiede bei Frauen und Männern für Risiko und Ausprägung kardiovaskulärer Erkrankungen werden bisher zu wenig berücksichtigt. Die DGK fordert deshalb mehr genderspezifische Forschung.

Photo

News • Entwicklung neuer Behandlungen

Immuntherapie gegen Krebs: KI selektiert geeignete Antigene

Algorithmische, computergestützte Ansätze können den Weg für wirksame Immuntherapien gegen Krebs bereiten. Das zeigt eine neue Studie, bei der eine KI Tumorantigene für T-Zellen selektiert hat.

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren