Glukose und Insulin im Blut (Illustration)
Glukose und Insulin im Blut (Illustration)

Bildquelle: Adobe Stock/nobeastsofierce

News • Ersatz für zerstörte Betazellen

Diabetes: Forscher reaktivieren Insulinproduktion in Stammzellen

Forscher der Monash University haben erstmals einen Weg zur Regeneration von Insulin bei Stammzellen der Bauchspeicheldrüse entdeckt. Damit ist ein Durchbruch für neue Therapien von Typ-1- und Typ-2-Diabetes gelungen.

Mittels der Stammzellen der Pankreas eines Spenders mit Typ-1-Diabetes ließen sie sich erfolgreich reaktivieren, damit sie insulinexprimierend wurden und funktionell Beta-Zellen ähnlich waren. Das gelang durch den Einsatz eines von der FDA bereits zugelassenen Medikaments, das derzeit aber nicht für die Behandlung von Diabetes lizensiert ist. 

Details wurden in "Signal Transduction and Targeted Therapy" publiziert.

Weitere Studien zur Erforschung der Eigenschaften dieser Zellen sind nötig und auch die Erstellung von Protokollen zur Isolierung und Erweiterung. Eine Behandlung ist in noch relativ weiter Ferne

Assam El-Osta

Obwohl noch weitere Studien erforderlich sind, würde es der neue Ansatz prinzipiell ermöglichen, dass insulinproduzierende bei Typ-1-Diabetes zerstörte Beta-Zellen durch neu entstandene Zelle ersetzt werden. Die Studie unter Leitung von Sam El-Osta, Keith Al-Hasani und Ishant Khurana könnte zur neuen Behandlungsmöglichkeit für insulinabhändige Diabetes führen. Weltweit leiden schon fast 500 Millionen Menschen an Diabetes. 

Laut El-Osta ist zum Zeitpunkt der Diagnose von Typ-1-Diabetes bereits ein Großteil der Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse vollständig zerstört. Forschungsergebnisse zeigen, dass eine von Diabetes betroffene Bauchspeicheldrüse nicht unfähig ist, Insulin zu exprimieren. Al-Hasani nach stellt die weltweit immer älter werdende Bevölkerung eine Herausforderung dar, da damit auch Typ-2-Diabetes immer mehr zunimmt. Typ-2-Diabetes wiederum steht in engem Zusammenhang mit der zunehmend fettleibigen Bevölkerung. 

Noch steht jedoch eine Behandlung von Patienten nicht bevor. "Weitere Studien zur Erforschung der Eigenschaften dieser Zellen sind nötig und auch die Erstellung von Protokollen zur Isolierung und Erweiterung. Eine Behandlung ist in noch relativ weiter Ferne", schreiben die Experten. Das Verfahren wurde ohne die ethischen Bedenken entwickelt, die normalerweise mit dem Einsatz von embryonalen Stammzellen einhergehen. 


Quelle: Monash University/pressetext

23.07.2022

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