„Da geht noch mehr“

Online-Umfrage zur Klinikhygiene

Ob Kassel, Leipzig, Bremen oder Berlin – immer wieder stellen Hygieneskandale und die dramatischen Todesfälle von Frühchen und Intensivpatienten deutsche Kliniken in ein schlechtes Licht.

Bildrechte: http://www2.drapilux.com/de
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Mit neuen Gesetzen versucht man nun, der Problematik Herr zu werden – Ergebnisse bleiben abzuwarten. In der Zwischenzeit richtet der health&care-Ausstatter drapilux den Blick auf die Hygienesituation abseits von OP und Intensivstation. Eine bundesweite Experten-Umfrage zeigt: Obwohl das Infektionsrisiko im Patientenzimmer mit vergleichsweise einfachen Mitteln reduziert werden kann, besteht Nachholbedarf – insbesondere in puncto Inneneinrichtung. Warum werden etwa Materialien, die Patienten nachweislich vor gefährlichen Keimen schützen können, noch von den wenigsten genutzt?
Die guten Nachrichten zuerst: Fragt man deutsche Klinikmanager, Hygienefachkräfte und Pflegedirektoren nach der Hygiene in ihrem Haus, fällt die Antwort eindeutig aus. 93% der im Rahmen einer Umfrage des Emsdettener Objektspezialisten drapilux Befragten weisen der Hygiene in ihrem Haus einen hohen bis sehr hohen Stellenwert zu. Ausnahmslos sei klar geregelt, wer für die Hygiene zuständig ist – allen voran sind Hygienefachkräfte oder spezialisierte Ärzte im unermüdlichen Einsatz gegen MRSA & Co. Damit nicht genug – das Thema gehe im Krankenhaus alle an: Jeder Mitarbeiter mit Patientenkontakt wird regelmäßig in Sachen Hygiene geschult, so 100% der Befragten. Auch stellen zumindest 84% der Kliniken Informationsmaterialien für Patienten und Besucher bereit. Dabei zu Recht im Fokus: Maßnahmen der Handhygiene – schließlich ist und bleibt die Kontaktinfektion der häufigste Übertragungsweg für die Erreger. So erklären 93% der teilnehmenden Experten, dass medizinisches Personal, Patienten und Besucher in jedem Zimmer Zugang zu Desinfektionsmittelspendern haben.

Infektionsprävention: Auch eine Frage der Ausstattung
Die aufgeführten Ergebnisse zeigen: Die zentrale Rolle im Kampf gegen die Keime spielen vor allem Menschen. Hygieneexperten, geschulte Mitarbeiter, aufgeklärte Patienten und umsichtige Besucher sollen zu Gunsten der Klinikhygiene an einem Strang ziehen. Soweit – so richtig, dennoch bleibt dabei eines häufig außer Acht: MRSA und andere Erreger siedeln nicht nur auf der menschlichen Haut und Schleimhaut. Auch im Patientenzimmer – also im direkten Umfeld des Kranken – machen sie es sich gern bequem. Ein Beispiel: Der weit verbreitete Staphylococcus aureus kann mehrere Wochen auf Oberflächen wie Türklinken, Tischplatten oder auch Vorhangstoffen überleben. Während der Kontakt mit kontaminierten Gegenständen für Gesunde unproblematisch ist, wird es gefährlich, wenn Keime per Schmierinfektion an geschwächte Patienten gelangen. In der Konsequenz müssten also alle Oberflächen im Krankenzimmer nach jedem Hautkontakt desinfiziert werden, um das Risiko auf ein Minimum zu senken. Dass dies im Klinikalltag nicht realisierbar ist, liegt auf der Hand – selbst wenn Zimmer gewissenhaft gereinigt und die Arbeit des Reinigungspersonals von Hygieneprofis überprüft wird, wie 84% der Befragten beteuern. Ein auswegloses Dilemma?

Antimikrobielle Materialien: Stiefkinder im Kampf gegen die Keime
Dass die Industrie hier bereits eine Reihe von Lösungsansätzen bietet, scheint sich bei den Vertretern deutscher Krankenhäuser noch nicht durchgesetzt zu haben. Beispielsweise bietet der Markt eine Vielzahl antimikrobieller Oberflächenmaterialien, die Keimen das (Über-)leben erschweren. Nur 16% der Umfrage-Teilnehmer geben jedoch an, auf diese zurückzugreifen. In den wenigen Kliniken, die auf die hygienesensible Ausstattung von Patientenzimmern schwören, sind vor allem kupferhaltige Türklinken, Lichtschalter oder Toilettensitze im Einsatz. Ganze 84% setzen aber ihre Patienten unnötig einem höheren Infektionsrisiko aus – zumeist weil die Wirksamkeit antimikrobieller Materialien bestritten wird. Ebenfalls interessant: Obwohl die Produktpalette von antiseptischen Wandfarben über Badezimmerarmaturen bis hin zu Dekostoffen mit antimikrobieller Eigenschaft reicht, haben 10% der befragten Experten bislang nicht von diesen Möglichkeiten gehört.

Wirksamkeit wissenschaftlich erprobt
„Insbesondere Zweifel an der Wirksamkeit bestimmter Produkte sollten sich anhand der Ergebnisse zahlreicher unabhängiger Untersuchungen aus dem Weg räumen lassen“, so drapilux-Vertriebsleiter Dr. Norbert Rehle, der auf die Eidgenössische Hochschule Zürich (ETH) verweist. Unter anderem wurden hier die Vorhangstoffe aus dem Hause drapilux unter die wissenschaftliche Lupe genommen. Das Fazit der Forscher: Auf den mit Silberionen ausgerüsteten Textilien verringert sich das Wachstum unter anderem von Staphylococcus aureus signifikant. Verglichen mit Stoffproben ohne antimikrobielle Wirkweise ist die Keimzahl auf der Stoffoberfläche mit Funktion drapilux bioaktiv um 99% reduziert. Warum bisher nur 3% der Befragten auf antimikrobielle Textilien setzen, ist daher für Rehle nicht nachvollziehbar. „Selbstverständlich kann weder ein intelligenter Vorhang noch eine keimtötende Türklinke die Handhygiene und weitere unverzichtbare Hygienemaßnahmen ersetzen. Dennoch helfen innovative Materialien effektiv, das Infektionsrisiko im Krankenhaus zu reduzieren. Unsere Befragung hat aber gezeigt: Noch viel zu häufig werden die Augen vor den bestehende Möglichkeiten verschlossen und Patienten – ob bewusst oder unbewusst – einem höheren Risiko ausgesetzt, als nötig.“
 

18.01.2013

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