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News • nCoV-Modul für SORMAS

Coronavirus in Seuchenschutz-App des HZI aufgenommen

Um die Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu stoppen, werden strenge Maßnahmen zur Seuchenkontrolle ergriffen. Dazu leistet nun auch die am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig entwickelte App SORMAS (Surveillance, Outbreak Response Management and Analysis System) einen Beitrag.

Die Braunschweiger Forscher haben das mobile Informationssystem zur Seuchenüberwachung um ein Modul zur Bekämpfung der Coronavirus-Epidemie erweitert. Das neue Coronavirus-Modul steht in Nigeria und Ghana, wo SORMAS bereits eingesetzt wird, zur Nutzung bereit. Es kann in jedem weiteren Land, das SORMAS zukünftig nutzen möchte, implementiert werden.

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Die aktuelle Epidemie zeigt, wie dringend detaillierte Daten für die Risikoeinschätzung benötigt werden und auch, wie groß der Bedarf für ein strukturiertes Management der Eindämmungsmaßnahmen ist

Gérard Krause

Wissenschaftler der Abteilung „Epidemiologie“ am HZI unter der Leitung von Prof. Gérard Krause haben gemeinsam mit deutschen und internationalen Partnern das mobile Informationssystem SORMAS entwickelt. Das System wird als App auf Mobiltelefonen betrieben und eignet sich besonders für den Einsatz in Regionen mit schwacher Infrastruktur. Mithilfe von SORMAS können Daten zum Krankheitsausbruch lokal erfasst und an Gesundheitsbehörden übermittelt werden. So können die Behörden Risikoeinschätzungen treffen und Maßnahmen zur Seuchenbekämpfung koordinieren. „Die aktuelle Epidemie zeigt, wie dringend detaillierte Daten für die Risikoeinschätzung benötigt werden und auch, wie groß der Bedarf für ein strukturiertes Management der Eindämmungsmaßnahmen ist“, sagt Krause. Eine systematische Übersicht hat kürzlich ergeben, dass die Integration eben dieser beiden Funktionen ein Alleinstellungsmerkmal von SORMAS gegenüber anderen eHealth-Tools in diesem Bereich ist.

hands holding a smartphone
Die SORMAS-App in der Anwendung

© HZI/Verena Meier

Mit dem neuen Coronavirus-Modul ist die Anwendung für 20 verschiedene Infektionskrankheiten – darunter Ebola, Lassafieber, Affenpocken, Vogelgrippe, Denguefieber, Gelbfieber, Masern, Meningitis, Pest, Cholera, Tollwut und Milzbrand – anwendbar. SORMAS kam bereits erfolgreich bei der Bekämpfung dreier parallel auftretender großer Ausbrüche in Nigeria zum Einsatz und wird nun auch in Ghana betrieben.

„Aufgrund des flexiblen ‚Bausteinkonzeptes‘ von SORMAS konnten wir das spezifische Coronavirus-Modul bereits innerhalb weniger Tage aktivieren“, sagt die Virologin Dr. Juliane Dörrbecker, die die Konzeption des neuen SORMAS-Moduls leitete. Das Coronavirus-Modul erlaubt es, auch in entlegenen Regionen Einzelfälle frühzeitig zu erfassen, klinische Details und Laborbestätigungen zu dokumentieren, alle Kontaktpersonen prospektiv zu begleiten und frühzeitig eine Therapie anbieten zu können – für den Fall, dass sie ebenfalls erkranken. SORMAS regelt diese Prozesse und generiert zugleich gut validierte Daten in Echtzeit für eine fortlaufende Risikobewertung auf nationaler und internationale Ebene.

Weitere Informationen zu SORMAS auf der Webseite der Anwendung.


Quelle: Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI)

06.02.2020

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