Ein Team von Chirurgen in grünen OP-Kitteln steht im Kreißsaal um eine...

Bildquelle: Universitätsmedizin Mannheim 

News • Neonatalogie und pädiatrische Intensivmedizin

Concord-System erlaubt Intensiv-Versorgung direkt im Kreißsaal

Seit kurzem besitzt die Klinik für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin an der Universitätsmedizin Mannheim eine Concord-Erstversorgungseinheit.

Das Gerät wurde durch eine großzügige Spende des Fördervereins ECMO Deutschland e.V. ermöglicht. Es erlaubt eine spezialisierte Erstversorgung direkt im Kreißsaal – insbesondere bei schwerstkranken Neugeborenen mit angeborenen Fehlbildungen der Lunge und Atemwege. 

Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin liegt auf der Behandlung von Neugeborenen mit angeborener Zwerchfellhernie (CDH) – jährlich rund 60 bis 70 Fälle – sowie dem extrem seltenen CHAOS-Syndrom (Congenital High Airway Obstruction Syndrome). 

Die Concord-Einheit [...] erweitert unsere Möglichkeiten in der Neonatologie erheblich – besonders in hochspezialisierten Verfahren wie der EXIT-Entbindung

Florian Kipfmüller

Dank der neuen Einheit konnten in diesem Jahr bereits mehrfach EXIT-Entbindungen (EXIT = Ex Utero Intrapartum Treatment) bei CHAOS-Syndrom erfolgreich durchgeführt werden. Dieses hochkomplexe Verfahren ermöglicht die gezielte Atemwegsversorgung des Kindes noch während der Geburt. Dabei wird das Neugeborene während der Erstversorgung bei noch intakter Nabelschnur mit einem künstlichen Atemweg versorgt, ohne dass es zu einem Sauerstoffmangel kommt. Falls erforderlich, ist sogar der Beginn einer ECMO-Therapie (Extracorporale Membranoxygenierung) noch an der Nabelschnur möglich. 

„Die Concord-Einheit ist ein Meilenstein für die Versorgung unserer jüngsten und schwer erkrankten Patienten“, betont Professor Dr. Florian Kipfmüller, Direktor der Klinik für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin. „Sie erweitert unsere Möglichkeiten in der Neonatologie erheblich – besonders in hochspezialisierten Verfahren wie der EXIT-Entbindung.“ 

Der Erfolg dieser Behandlungen ist das Ergebnis einer eng abgestimmten Zusammenarbeit mehrerer Fachbereiche: 

  • Klinik für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin 
  • Deutsches Zentrum für fetale Therapie (DZFT) 
  • Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde 
  • Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe 
  • Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin 


Quelle: Universitätsmedizin Mannheim 

28.08.2025

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