Wettbewerb

Aachen: Telenotarzt-Dienst erhält Auszeichnung

Im Rahmen des Oldenburger Notfallsymposiums am 10. Oktober wurden herausragende Projekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Qualität im Rettungsdienst ausgezeichnet. Für die Einführung des Telenotarzt-Dienstes, der telemedizinischen Unterstützung im Regelrettungsdienst, erhielt der Aachener Rettungsdienst für besondere Qualität im Rettungsdienst den 2. Platz. Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Beckers, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr der Stadt Aachen, hat die Auszeichnung in Oldenburg entgegen genommen. Der erste Platz ging an die Firma Falck für ihre Qualitätsinitiative zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit.

Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Beckers (3. von rechts), Ärztlicher Leiter...
Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Beckers (3. von rechts), Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr der Stadt Aachen, bei der Entgegennahme der Auszeichnung in Oldenburg.
Quelle: P3 telehealthcare

Der Wettbewerb „Qualität im Rettungsdienst“ wurde 2011 unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr der ins Leben gerufen und wird seitdem in Zusammenarbeit mit rettungsdienstlichen Organisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz alle zwei Jahre ausgeschrieben. Die von der interdisziplinären Jury prämierten Gewinnerprojekte haben Leuchtturmcharakter für Qualitätsverbesserungen in der Organisation des Rettungsdienstes bzw. in der Versorgung von Notfallpatienten. Sie gelten als Vorbild für andere Rettungsdienste.

Der mit dem zweiten Preis prämierte Telenotarzt-Dienst leistet seit eineinhalb Jahren einen wesentlichen Beitrag zu einer verbesserten Patientenversorgung in Aachen. Der Telenotarzt gibt den Rettungsdienstmitarbeitern direkte ärztliche Unterstützung im Notfalleinsatz per mobiler Telemedizin. Dabei leitet der Telenotarzt mittels zuverlässiger Live-Datenübertragung und sicherer Kommunikation das Rettungspersonal vor Ort an. In über 2700 Einsätzen konnten eine besondere Leitlinientreue in der Therapie, exzellente Dokumentationsqualität sowie eine verbesserte Versorgung besonders in zeitkritischen Einsätzen wie z.B. bei Schlaganfall- oder Herzinfarkt-Patienten nachgewiesen werden.

Dr. Stefan Beckers, ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Stadt Aachen, freut sich über die Wertschätzung der Aachener Vorreiterrolle in Sachen Telemedizin: „Bereits seit 2004 unterstützt der Aachener Rettungsdienst die Initiative zum Einsatz des Telenotarztes. Dank der konsequenten Weiterentwicklung und Überführung von der Forschung in den Realbetrieb, profitieren wir heute im Regelrettungsdienst vom großen Potential des Telenotarzt-Dienstes für eine bessere Patientenversorgung. Jeder vierte Notarzteinsatz wird heute durch den Telenotarzt übernommen. Unsere fahrenden Notärzte werden dadurch deutlich entlastet, was in Zeiten steigender Einsatzzahlen zusätzlich die Qualität der Rettung für die Zukunft absichert.“

P3 telehealthcare betreibt seit April 2014 im Auftrag der Stadt Aachen den telemedizinischen Dienst. Etwa 16 besonders qualifizierte Notärzte sind rund um die Uhr als Telenotärzte für den Aachener Rettungsdienst im Einsatz. Sowohl der Telenotarzt-Arbeitsplatz als auch das mobile Kommunikationssystem wurden von P3 gemäß den besonderen Anforderungen des Rettungsdienstes entwickelt. Neben technischem Equipment, ärztlichen Ressourcen sowie der systemkonformen Schulung der Nutzer bietet P3 telehealthcare umfassende Möglichkeiten zur Datenverarbeitung für ein konsequentes Qualitätsmanagement im Rettungsdienst.


Quelle: Stadt Aachen

20.10.2015

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