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2D-Scherwellenelastographie
Wie gut ist die 2D-Scherwellenelastographie bei der Diagnostik der Leberfibrose und bietet sie Vorteile im Vergleich zur transienten Elastographie?
Mit dieser Fragestellung hat sich eine Studie des Universitätsklinikums Frankfurt am Main unter gemeinsamer Leitung der Statistikexpertin Prof. Dr. Eva Hermann und der Gastroenterologin Prof. Dr. Mireen Friedrich-Rust beschäftigt, die erstmals auf der 50. Jahrestagung der European Association for the Study of the Liver (EASL) im April dieses Jahres in Wien vorgestellt wurde und demnächst publiziert werden soll. Dabei flossen klinische Daten von 1.340 Patienten aus 13 Zentren ein.
Die Frankfurter Uniklinik hat selbst rund 120 Patienten in die Metaanalyse eingebracht. Wie Prof. Friedrich-Rust, Oberärztin am Zentrum für Innere Medizin, berichtet, wurde dabei für jeden Patienten der histologische Fibrosegrad aus der Leberbiopsie mit den Elastographie-Ergebnissen korreliert. 972 Patienten der Gesamtgruppe wurden zusätzlich zur 2D-Scherwellenelastographie mit dem transienten Elastographie-Verfahren untersucht. Der Patientenbestand setzte sich zusammen aus Patienten mit Hepatitis C (470), Hepatitis B (420), nicht-alkoholbedingter Fettleber (172) und anderen Lebererkrankungen. Bei 40,8 Prozent der Patienten wurde eine leichte oder keine Fibrose diagnostiziert; 19,3 Prozent hatten eine signifikante, 14 Prozent eine schwere Fibrose und 26 Prozent eine Leberzirrhose.
Laut bisheriger Datenlage könne die 2D-Schwerwellenelastographie vor allem in den frühen Stadien der Fibrose besser differenzieren, interpretiert Friedrich-Rust. Ihre Erklärung: Mit der 2D-Scherwellenelastographie kann ein größeres Areal untersucht werden und es werden multiple Scherwellen ins Gewebe gesandt. „Die ,region of interest´ ist größer und gerade bei der frühen Fibrose sind die histologischen Veränderungen häufig inhomogen verteilt“, erläutert die Oberärztin. Werde nur ein kleineres Zufallsareal ausgewählt, seien die Ergebnisse weniger genau. In der vorliegenden Meta-Analyse könne man bei der Gesamtpopulation über alle Fibrosestadien hinweg, eine leichte Überlegenheit der 2D-Scherwellenelastographie feststellen, lässt man die Qualitätskriterien der transienten Elastographie ausser Acht, so Friedrich-Rust. Unter Berücksichtigung der Qualitätskriterien bleibt die Überlegenheit für die Diagnose einer signifikanten Leberfibrose bestehen. Und dies ist häufig das Kriterium, das zur Entscheidung über eine Einleitung der Therapie in der Praxis herangezogen wird.
Ein Ultraschallgerät mit diesem zusätzlichen Tool ist ein Zugewinn für den klinisch tätigen Arzt.
Prof. Dr. Mireen Friedrich-Rust
Friedrich-Rust formuliert die Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse mit Bedacht: „Die Studienergebnisse belegen auf jeden Fall, dass die 2D-Scherwellenelastographie mindestens so gut wie die transiente Elastographie ist.“ Einen Vorteil stellt für sie die Tatsache dar, dass die 2D-Scherwellenelastographie in ein Routine-Ultraschallgerät integriert ist und somit kein spezielles System angeschafft werden muss, das die Budgets zusätzlich belastet. „Ein Ultraschallgerät mit diesem zusätzlichen Tool ist ein Zugewinn für den klinisch tätigen Arzt.“
Profil:
Prof. Dr. Mireen Friedrich-Rust ist Oberärztin am Zentrum für Innere Medizin am Universitätsklinikum Frankfurt/M. Sie studierte Humanmedizin in Münster, Heidelberg, New Haven und New York, habilitierte 2010 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und wurde 2014 zur außerplanmäßigen Professorin ernannt.
22.09.2015