Artikel • Resistenzen verhindern
Initiative gegen unbegründete Antibiotika-Einnahme
Die bayerische Landesvertretung der Techniker Krankenkasse hat in Deutschland eine Kampagne gegen den unnötigen Einsatz von Antibiotika ins Leben gerufen.
Die Medikamente sollten nur verschrieben werden, wenn sie unbedingt notwendig sind, um Resistenzen zu vermeiden
Christian Bredl
Schulungen sollen Ärzten dabei helfen, Beschwerden genauer zu beurteilen und überflüssige Verordnungen zu vermeiden. "Jede unbegründete Antibiotika-Einnahme ist ein hohes Risiko. Die Medikamente sollten nur verschrieben werden, wenn sie unbedingt notwendig sind, um Resistenzen zu vermeiden", bekräftigt Christian Bredl, Leiter der bayerischen Landesvertretung. Das Bundesland kämpft besonders bei Atemwegserkrankungen mit fehlgeleiteten Verordnungen. "In den meisten Fällen werden Erkältungskrankheiten von Viren ausgelöst", so Bredl. "Obwohl hier Antibiotika nicht wirken, wird derzeit jedem Vierten in Bayern, der mit einer Atemwegserkrankung zum Arzt geht, dieses Medikament verschrieben."
Oft wollen die Mediziner bei der Behandlung von Infekten sicher gehen und für den Fall einer bakteriellen Ursache, diese gleich mitbekämpfen. Hinzu kommt, dass viele Patienten vom behandelnden Arzt ein Antibiotikum einfordern in der irrigen Annahme, dass ihre Beschwerden dadurch schneller abklingen. Die resultierende Verschreibungsflut sollen spezielle Seminare eindämmen. Gemeinsam mit dem Bayerischen Hausärzteverband hat die Krankenkasse im Januar erstmalig 170 Ärzte und medizinische Fachangestellte erfolgreich über 'Kalkulierte Antibiotikatherapie und Hygienemanagement in der Praxis' geschult. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Differenzierung zwischen viralen und bakteriellen Infekten. Ein Kurzfilm, der Patienten über multiresistente Erreger aufklärt, vervollständigt die Initiative der Krankenkasse.
Quelle: Techniker Krankenkasse
16.02.2018