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News • Green Medical Imaging
Ultraschall: Experten betonen ungeschlagene Umweltbilanz
Bildgebende Verfahren sind unverzichtbar für moderne Diagnostik – doch ihr Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß unterscheiden sich erheblich.
Die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM) empfiehlt, ökologische Kriterien künftig stärker in medizinische Leitlinien und bei der Wahl bildgebender Verfahren einzubeziehen. Im Editorial der aktuell erschienenen Fachzeitschrift Ultraschall in der Medizin betonen die Autoren, dass Ultraschall nicht nur strahlenfrei, kosteneffizient und überall verfügbar ist, sondern auch das umweltfreundlichste bildgebende Verfahren darstellt. Damit nimmt die Sonografie eine zentrale Rolle im Konzept des sogenannten Green Medical Imaging ein – einer ökologisch nachhaltigen medizinischen Bildgebung.
Die Umweltbilanz bildgebender Verfahren variiert deutlich: Eine Magnetresonanztomografie (MRT) geht Schätzungen zu Folge mit einem Gesamt-Ausstoß von bis zu 20 Kilogramm CO2 pro Untersuchung einher. Bei der Computertomografie (CT) liegt dieser Wert bei rund 6,6 Kilogramm CO2. Eine Ultraschalluntersuchung hingegen kommt mit lediglich etwa 0,5 bis 0,65 Kilogramm CO2 aus – also rund dreißigmal weniger als eine MRT. Dies zeigen aktuelle Daten, die im Editorial der aktuell erschienenen Fachzeitschrift Ultraschall in der Medizin präsentiert werden. „Ultraschall ist ein echtes ‚Green Imaging‘-Verfahren, das wertvolle klinische Informationen in Echtzeit liefert, aber nur einen Bruchteil der Energie von CT oder MRT benötigt“, bilanziert Professor Dr. Thomas Karlas, gemeinsam mit Dr. Valentin Blank und Professor Dr. Deike Strobl, Autor des Editorials und Leiter der DEGUM-Sektion Innere Medizin. „Damit ist die Sonografie nicht nur ein schonendes Verfahren für Patienten, sondern auch ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz im Gesundheitswesen.“
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Auch in der Geräteproduktion, Wartung und Entsorgung schneidet der Ultraschall deutlich besser ab als andere bildgebende Verfahren. Die Methode benötigt weder Edelgase noch Hochenergie-Kühlsysteme und kommt ohne Jod- oder Gadolinium-haltige Kontrastmittel aus. „Der ökologische Vorteil des Ultraschallgerätes zeigt sich über dessen gesamten Lebenszyklus – von der Herstellung über die Anwendung bis hin zur Entsorgung“, erklärt Karlas. „In Zeiten, in denen das Gesundheitswesen selbst rund 4,4% der globalen CO2-Emissionen verursacht, ist der breite Einsatz der Ultraschalltechnologie eine enorme Chance.“
Die ökologische Verantwortung des Gesundheitswesens beginnt bei jeder einzelnen Diagnostikentscheidung
Thomas Karlas
Neben seiner Umweltbilanz punktet der Ultraschall auch strukturell: Die Geräte sind mobil und nahezu überall einsetzbar, sodass Patiententransporte reduziert und Wartezeiten deutlich verkürzt werden können. Besonders in Notaufnahmen und der hausärztlichen Versorgung trägt die Sonografie zu einer ressourcenschonenden, patientennahen Diagnostik bei. „Ultraschall erfüllt in vielen Fällen genau das, was moderne Medizin braucht: Eine zielgerichtete Bildgebung, effizient und klimafreundlich – ohne Abstriche bei der diagnostischen Qualität“, so Karlas. Die DEGUM fordert deshalb, ökologische Kriterien künftig stärker in medizinische Leitlinien und Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Auch in der Ausbildung und Weiterbildung will die Fachgesellschaft das Bewusstsein für Nachhaltigkeit stärken. „Die ökologische Verantwortung des Gesundheitswesens beginnt bei jeder einzelnen Diagnostikentscheidung“, sagt Karlas. „Der gezielte Einsatz von Ultraschall ermöglicht eine hochwertige, sichere und nachhaltige Medizin.“
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin
18.12.2025









