Sauerstoff ist nicht gleich Sauerstoff
Medizinischer Sauerstoff ist das weltweit am häufigsten am Menschen eingesetzte Notfallmedikament. Damit Sauerstoff als medizinisches Gas klassifiziert wird, müssen allerdings spezifische Bedingungen vorliegen.
Unterschied medizinische Gase – technische Gase
Jahrelang gab es seitens des Gesetzgebers keine strengen Vorgaben bezüglich der Produktion oder dem Vertrieb von medizinischen Gasen. Verarbeitende Industrie, chemische Industrie, Bauindustrie oder der medizinische Bereich – alle erhielten die gleichen Gase. In den Augen der Hersteller und Verbraucher galt bislang: Sauerstoff ist ein Molekül, das aus zwei Atomen besteht.
Tatsächlich unterscheidet sich medizinischer Sauerstoff aus molekularer Sicht nicht von technischem Sauerstoff. Betrachtet man jedoch die Produkte an sich, so gibt es gravierende Unterschiede. Während bei der Produktion von technischem Sauerstoff nur geringe Auflagen zu befolgen sind, werden an die Herstellung von medizinischem Sauerstoff hohe behördliche Anforderungen gestellt. So müssen beispielsweise separate Abfüllanlagen, Laboranalysen, eine gesonderte Reinigung der Gasflaschen sowie im medizinischen Bereich speziell ausgebildetes Personal gewährleistet sein. Ebenso muss auch die Sicherstellung einer lückenlosen Rückverfolgbarkeit garantiert werden, damit bei einem Rückruf die relevanten Flaschen schnell ausfindig gemacht werden können.
Der medizinische Sauerstoff besteht als zugelassenes Fertigarzneimittel aus der Sauerstoffflasche, dem Ventil und dem eingefüllten medizinischen Gas. Bei Fertigarzneimitteln handelt es sich um solche Arzneimittel, die im Voraus hergestellt und in einer bestimmten an den Verbraucher abzugebenden Packung in den Verkehr gebracht werden. Diese Kombination unterliegt strengsten Zulassungsvorschriften und regelmässigen behördlichen Überwachungen, die Ärzten und Patienten ein Produkt von höchster Qualität garantieren.
Neue Qualitätsstandards für medizinische Gase
Die Hersteller medizinischer Gase sind per Gesetz zu höheren Qualitäts- und Sicherheitsstandards in Produktion und Vertrieb verpflichtet. Dies führte auf Seiten der Industrie zu umfangreichen Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie zum Ausbau der Produktionsanlagen und einer intensiveren Qualifizierung der Mitarbeiter
„Zunächst haben wir die gesamte Produktion des medizinischen Sauerstoffs komplett von der Produktion des technischen Sauerstoffs abgekoppelt. Besonders geschultes Fachpersonal stellt sicher, dass in der Versorgungskette vom Luftzerleger bis zum Kundentank die freigegebene Arzneimittelqualität unverändert gewährleistet ist“, erläutert Julien Dolivet, Healthcare Country Manager von PanGas, Hersteller des medizinischen Sauerstoffs Conoxia. Diese Massnahmen führen nebst einer Verbesserung der Qualität natürlich auch zu höheren Produktionskosten, die bislang allein durch PanGas getragen wurden. Einen substantiellen Teil davon übernimmt PanGas auch weiterhin. DOLIVET ist sich sicher, dass alle getätigten Investitionen auch im Sinne der Verbraucher sind: „Die Nutzer von Conoxia können davon ausgehen, medizinischen Sauerstoff höchster Güte zu verwenden, der allen medizinischen Anforderungen seitens der Behörden und den Ansprüchen an Qualität und Sicherheit von PanGas entspricht. Conoxia steht somit für ein qualitativ hochwertiges und wirksames Produkt, bei dem Leistung und Preis stimmen.“
25.01.2010