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News • Auswirkungen auf Lungenerkrankungen
Risiko für Asthma und COPD durch Klimawandel erhöht
Besonders betroffen sind laut der dänischen Studie Babys, Kleinkinder und Ältere
Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter Beteiligung der Universität Kopenhagen, die jetzt im European Respiratory Journal veröffentlicht wurde. Die Forscher haben wissenschaftliche Belege dafür gesammelt, wie die Folgen des Klimawandels, also Hitzewellen, Flächenbrände und Überschwemmungen, die Atembeschwerden von Millionen Menschen weltweit verschlimmern werden. Betroffen sind vor allem Babys, Kleinkinder und ältere Menschen.
Im Namen der European Respiratory Society, die mehr als 30.000 Lungenspezialisten aus 160 Ländern vertritt, fordern die Studienautoren das Europäische Parlament und die Regierungen weltweit dazu auf, dringend die Emissionen der Treibhausgase zu verringern und die Auswirkungen des Klimawandels zu entschärfen.
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Umweltmedizin im Fokus
Schädliche Stoffe im Boden, im Wasser und in der Luft gefährden auch die Gesundheit der Menschen. In den vergangenen Jahren beschäftigt sich die Umweltmedizin zunehmend mit den Folgen des Klimawandels – insbesondere steigende Temperaturen und Wassermangel lösen viele neue medizinische Probleme aus.
Laut Co-Studienautorin Zorana Jovanovic Andersen beeinflusst der Klimawandel die Gesundheit. Patienten mit Atemwegsproblemen gehörten jedoch zu den am meisten gefährdeten. Ihre Symptome würden sich verschlimmern und für manche Patienten werde es den Tod bedeuten. Die Expertin betont auch, dass die Luftverschmutzung bereits die Lungen schädigt. Jetzt würden die Auswirkungen des Klimawandels für Patienten mit Atemwegsproblemen zu einer großen Bedrohung.
Als problematisch erachtet werden höhere Temperaturen und damit einhergehend eine Zunahme der aerogenen Allergene wie Pollen. Das häufigere Auftreten von extremem Wetter wie Hitzewellen, Überschwemmungen oder Dürren wird zu Phasen extremer Luftverschmutzung und Staubstürmen sowie zu schweren Regenfällen und Überflutungen führen, die ihrerseits höhere Luftfeuchtigkeit und Schimmel in den Wohnbereichen bewirkt, heißt es.
Die neue Untersuchung hebt vor allem das zusätzliche Risiko für Babys und Kleinkinder hervor, deren Lungen sich noch entwickeln. Jovanovic Andersen zufolge sind die derzeit in der EU geltenden Grenzwerte überholt und stellen keinen ausreichenden Schutz für die Bevölkerung mehr dar. Die EU-Standards zur Luftqualität seien zudem deutlich höher als die Grenzwerte der Weltgesundheitsorganisation.
Quelle: European Respiratory Society/pressetext
05.09.2023