Bildquelle: UKR
News • Antimikrobielle Photodynamik im Test
Mit Licht und Sauerstoff gegen Krankheitserreger auf der Haut
Die menschliche Haut ist eine wichtige Barriere zur Außenwelt und schützt uns vor Krankheitserregern. Ist diese Barriere gestört, können krankmachende Bakterien eindringen und lokale sowie systemische Infektionen verursachen.
Ein Beispiel für die gestörte Hautbarriere ist die atopische Dermatitis (AD), die weltweit bis zu 20% der Menschen betrifft. Bei bis zu 80% der AD-Patienten ist die Haut mit dem Krankheitserreger Staphylococcus aureus kolonisiert. Auch andere Hauterkrankungen wie Akne sind mit Bakterien wie Propionibacterium acnes assoziiert. Gegenüber den klassischen topischen Antibiotika oder Antiseptika wie Fusidinsäure oder Chlorhexidin haben Bakterien wie S. aureus schon eine beträchtliche Resistenz entwickelt.
Am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) hat Prof. Dr. Wolfgang Bäumler (Klinik und Poliklinik für Dermatologie) in Kooperation mit der Abteilung für Krankenhaushygiene und Infektiologie sowie zusammen mit Dr. Daniel Eckl vom Lehrstuhl für Mikrobiologie (UR) und weiteren Kollegen eine neue Technologie zur Bekämpfung krankmachender Bakterien auf der Haut und Schleimhaut entwickelt.
Getestet wurde eine neue Variante der antimikrobiellen Photodynamik, welche aus drei harmlosen Komponenten besteht: Farbstoff, sichtbares Licht und Luftsauerstoff. Erst wenn der Farbstoff mit Licht bestrahlt wird, werden aus dem vorhandenen Sauerstoff direkt an der Oberfläche der Bakterien reaktive Sauerstoffspezies (ROS) erzeugt. Diese ROS zerstören die Bakterien durch oxidative Prozesse in deren Zellhülle, unabhängig vom Zelltyp und deren Antibiotikaresistenzen.
Quelle: Universitätsklinikum Regensburg
17.08.2023