Hautkrebspatienten
Niederländische Radiotherapiegruppe nutzt Brachytherapie-System Esteya
Am 3. März behandelten die Fachärzte der Radiotherapiegruppe im Krankenhaus Gelderse Vallei (Ede, Niederlande) erstmals einen 73-jährigen Patienten mit nodulärem Basaliom mit dem elektronischen Brachytherapie-System Esteya®. Esteya ist eine Form der High-Dose-Rate-Brachytherapie (HDR-Brachytherapie), mit der ein Tumor präzise mit einer hohen Dosis bestrahlt werden kann, während die Bestrahlung des umliegenden gesunden Gewebes minimal bleibt. Am 16. März behandelte die niederländische Radiotherapiegruppe (Radiotherapiegroep) an einem ihrer Standorte im Krankenhaus Gelderse Vallei fünf weitere Patienten mit sechs Läsionen − fünf auf der Nase und eine am Bein − mit Esteya.
"Der erste Patient war bereits zuvor wegen Hautkrebs an seiner Schulter operiert worden, was eine sichtbare Narbe hinterlassen hatte. Sein Bruder war außerdem wegen Hautkrebs an der Nase operiert worden. Daher war er sich der möglichen Folgen einer solchen Operation bewusst", so Ronald Keus, MD, ein Radioonkologe der Radiotherapiegruppe. "Er lehnte eine Operation ab und entschied sich stattdessen für das elektronische Brachytherapie-System Esteya, weil er wusste, dass die Behandlung viel bessere kosmetische Ergebnisse verspricht."
Er fügt hinzu, dass die meisten anderen Kandidaten neben den kosmetischen Bedenken aufgrund von Gegenanzeigen einer Operation, wie z. B. der Nutzung gerinnungshemmender Arzneimittel und kardialen Risiken, für eine Behandlung mit Esteya ausgewählt wurden.
Esteya stellt für die Radiotherapiegruppe, die seit Jahrzehnten Linearbeschleuniger zur Behandlung von Hautkrebspatienten verwendet, eine vielversprechende Behandlungsalternative dar. "Esteya eignet sich vor allem für kleinere, oberflächliche Läsionen", so Dr. Keus. "Bei Elektronenbehandlungen mit einem Linearbeschleuniger kann der Strahl aufgrund seiner Größe zu tief eindringen und gesundes Gewebe beschädigen. Dank des steileren Dosisabfalls können wir mit Esteya Läsionen bis zu einer Größe von einigen Zentimetern und bis zu fünf Millimeter Tiefe behandeln. Außerdem umfasst der Behandlungsplan für alle Esteya-Patienten gerade einmal sechs Sitzungen [6 X 7 Gy] − zwei pro Woche bei einer Behandlungszeit von nur wenigen Minuten. Bei herkömmlichen Strahlungstherapien sind 20 Sitzungen erforderlich."
Der Aufbau der Esteya-Behandlung sowie die Behandlung selbst sind für Patienten sehr ansprechend. "Die Behandlung erfolgt in einem kleinen Zimmer auf einem bequemen Stuhl. Die Patienten sagen uns, dass die Behandlung kurz und schmerzlos vonstatten ging und mit keinerlei Stress verbunden ist", fügt er hinzu. "Was den Ablauf betrifft, erfordert eine Behandlung mit Esteya weniger Personal. Darüber hinaus sind die Betriebskosten des Geräts niedrig."
In ungefähr acht Wochen wird die Radiogruppe am Standort Deventer ein zweites Esteya-System in Betrieb nehmen und dann laut Dr. Keus voraussichtlich mindestens 60 Patienten pro Jahr behandeln können.
Um das Interesse an Esteya zu fördern, hat die Radiotherapiegruppe am Montag, den 21. März, ein Symposium organisiert, um das System 20 bis 30 Dermatologen aus der Region vorzustellen. "Das elektronische Brachytherapie-System Esteya ist eine einfache, elegante Behandlungsmethode, die eine gute lokale Kontrolle bietet und bei kleinen Hautkrebsläsionen gute kosmetische Ergebnisse erzielt", so Dr. Keus. "Wir freuen uns, unseren Patienten diese Behandlungsalternative anbieten zu können. Wir hoffen, dass das Symposium zu Esteya die Dermatologen der benachbarten Krankenhäuser unserer Region davon überzeugt, ihren vielen Patienten diese Option anzubieten."
Quelle: Elekta
23.03.2016