Nanomedizin täuscht Krebszellen

Derzeit durchlaufen verschiedene nanomedizinische Entwicklungen Tests. Welche Chancen die Nanotechnologie der Medizin eröffnet und welche Risiken bestehen, diskutieren Wissenschaftler und Vertreter der Industrie auf dem Frühjahrssymposium der Korporativen Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) im Rahmen des 116. Internistenkongresses in Wiesbaden.

Ein Nanometer ist der millionste Teil eines Millimeters. Nanoteilchen sind so klein, dass sie sogar Zellmembranen und die Barriere zwischen Blutbahn und Gehirn überwinden. In der Medizin erhoffen sich Wissenschaftler hiervon insbesondere in den Bereichen Onkologie und Genmedizin neue, wirksame Therapien, sagt Dr. med. Dipl.-Ing. Franz-Josef Wingen, Sprecher der Korporativen Mitglieder der DGIM aus Leverkusen. Eine neue nanotechnologische Krebstherapie zum Beispiel nutzt das Prinzip Fernzünder: Forscher spritzen mit Eisenoxid versehene Nanopartikel direkt in das Tumorgewebe. Von außen erwärmen sie anschließend mit einem Elektromagneten das Eisenoxid, die Krebszellen sterben ab.

Insbesondere auch der Wirkstofftransport entwickelt sich vielversprechend: Nanopartikel schleusen Medikamente zielgenau an ihren Wirkort und setzen dort ihren Wirkstoff frei. Wie dies funktioniert, wie Nanotechnik die Patientenversorgung verändert und welche Entwicklungen zu erwarten sind, ist Thema des Frühjahrssymposium der Korporativen Mitglieder der DGIM. Das Symposium mit dem Titel „Nanomedizin: Hope oder Hype?“ findet am Dienstag, den 13. April 2010 in den Rhein-Main-Hallen in Wiesbaden statt.
 

07.04.2010

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