Multiwindow-Monitore für die interventionelle Bildgebung

Not macht erfinderisch: Mit dieser Weisheit behelfen sich heute viele interventionelle Radiologen, die bei der Überwachung minimal-invasiver Eingriffe auf die Unterstützung durch Monitore angewiesen sind. Um verschiedene Blickwinkel und Bildgebungsmodalitäten zu nutzen, stehen daher in so manchem Angiographielabor ganze Monitor-Tower mit bis zu acht verschiedenen Bildschirmen.

Prof. Dr. László Solymosi
Prof. Dr. László Solymosi
Aneurysmabehandlung: Einstellung bei der Behandlung einer Aneurysmas, die für...
Aneurysmabehandlung: Einstellung bei der Behandlung einer Aneurysmas, die für die Behandlung wichtige Sicht („working projection“) ist auf Kosten der weniger wichtigen Projektion vergrößert.

Ein neuer Large Display von EIZO in Kooperation mit Siemens ermöglicht jetzt, was am häuslichen Computer selbstverständlich ist: Das Öffnen mehrerer Bildfenster auf nur einem Monitor. Dabei erlaubt das innovative EIZO Large Display und EIZO Bildmanagement System auch die Änderung der Bildschirmaufteilung während des medizinischen Eingriffs.

Prof. Dr. László Solymosi, Leiter der Abteilung für Neuroradiologie an der Universitätsklinik Würzburg, Deutschland, testete das Large Display zwei Jahre lang in seiner Klinik. Die Neuroradiologie in Würzburg ist Teil des 1974 ins Leben gerufenen Kopfklinikums, welches das erste seiner Art in Deutschland war. Hier wurde schon früh der Wert interdisziplinärer Zusammenarbeit erkannt. Neben dem eng verbundenen Dreiergespann aus Neurologie, Neuroradiologie und Neurochirurgie gehören auch eine HNO-Klinik und eine Augenklinik zu der Einrichtung. „Auf diese Weise wird unsere Kopfklinik in Würzburg zu einer Klinik ohne Grenzen, die es den Ärzten ermöglicht, das komplette Diagnose- und Behandlungsspektrum bei Erkrankungen des Nervensystems anzubieten“, erklärt Prof. Solymosi. Darunter fallen vor allem die gemeinsamen Operationen, z.B. im Bereich der Schädelbasis.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit heißt deshalb auch speziell für Neuroradiologen und Neurochirurgen immer mehr gemeinsame Schnittpunkte in der Therapie von Patienten. Denn wichtige radiologische Untersuchungsmethoden wie die Angiographie werden immer häufiger nicht nur diagnostisch, sondern auch interventionell eingesetzt. So werden beispielsweise in Würzburg bereits ¾ der Hirnaneurysmen von Radiologen behandelt. Die optimale therapeutische Strategie wird dabei immer präoperativ in interdisziplinären Gesprächen geplant.

Bei der angiographischen Untersuchung werden Neuroradiologen von Bildmonitoren unterstützt, die die Aufgabe eines chirurgischen Mikroskops übernehmen. Auflösung, Helligkeit und Kontrast spielen hier eine essentielle Rolle, um auch feinste Gefäßstrukturen in diagnostischer Bildqualität darstellen zu können. Das neue EIZO Large Display bietet brillante Bilder in 4facher HD-TV-Auflösung auf einem einzigen 56-Zoll-Gerät. Vorteil dieses Systems ist, laut Prof. Solymosi, dass man absolut flexibel bleibt: „Die Bilder lassen sich nicht nur wie bei einer Wand aus Einzelmonitoren nebeneinander anschauen, sondern die Fenstereinstellungen lassen sich nach den individuellen Bedürfnissen des Anwenders in ihrer Größe und Anordnung anpassen. So kann ich das Bild, das mich am meisten interessiert vergrößern und behalte die anderen verkleinerten Bilder trotzdem im Blick – sei es der Strahlengang, das Durchleuchtungsbild oder Referenzbilder.“ Über ein Bedien-Pad stehen zwölf unterschiedliche Konfigurationen zur Verfügung, die sich jederzeit auswählen lassen – auch noch während eines laufenden Eingriffs.

Die klinische Erfahrung von Prof. Solymosi hat zur Entwicklung der Multiwindow-Funktionen des Large Displays entscheidend beigetragen. So verfügt das System jetzt auch über ein Fenster zu physiologischen Parametern wie den Pulsoxymeter und über Zugang zu 3-D-Angiographien, die primär nicht in der Angiographieanlage berechnet werden, sondern an einer Extra-Workstation. Alle Bildgebungsmodalitäten, die im PACS gespeichert sind, lassen sich problemlos und jederzeit auf dem Monitor aufrufen.

„Durch die verbesserte Visualität und Flexibilität mit dem Large Display, lassen sich sowohl der Workflow als auch die Präzision des Eingriffs deutlich verbessern“, berichtet Prof. Solymosi. „Da diese Multiwindow-Monitor-Technologie die Arbeit des Interventionalisten also positiv beeinflussen kann, bin ich sicher, dass sie schon bald zum festen Bestandteil eines jeden Angiographie-Labors gehören wird.“


Hauptmerkmale Artis zee „Large Display“ von EIZO

* 142 cm (56 Zoll)-Vollfarben-Monitor für medizinische Befundung
* 8 Megapixel Auflösung bei 4 x HD (3840 x 2160 Pixel)
* Voll integrierte Bedienung am Untersuchungstisch
* Über 200 Layoutkombinationen
* Anschlussmöglichkeiten von mehr als 20 Bildquellen

 

30.12.2010

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