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MRT-Studie: Corona könnte dem Herzen langfristig schaden
Die Mehrzahl der Patienten, die von COVID-19 genesen sind, haben zwei Monate nach Beginn der Krankheit entzündliche Veränderungen am Herzen.
Das hat ein Team um Valentina Puntmann und Eike Nagel vom Universitätsklinikum Frankfurt mit Hilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) nachgewiesen und in der Fachzeitschrift JAMA Cardiology veröffentlicht.
Bildquelle: Puntmann et al., JAMA Cardiology 2020 (CC BY)
Von 100 Patienten, die durch das Hessische COVID-19-Testzentrum identifiziert wurden, hatten 78 Auffälligkeiten am Herzen, 60 davon wiesen Anzeichen einer Herzmuskelentzündung auf. Die Herzveränderungen traten unabhängig vom Schweregrad der COVID-19 Erkrankung und von den Vorerkrankungen der Patienten auf. Die Patienten waren im Schnitt 49 Jahre alt.
Dies sind die wichtigsten Schlussfolgerungen der Autoren:
- Da eine anhaltende Entzündung im Herzmuskel noch Wochen nach der Genesung der Patienten von der COVID-19-Infektion besteht, müssen mit einem erheblichen Anstieg der Herzinsuffizienz in wenigen Jahren gerechnet werden
- Eine frühe Diagnose ist wichtig, da eine frühe Behandlung schwere Entzündungsschäden verringern oder sogar aufhalten kann. Um dies zu belegen, werden dringend klinische Studien benötigt
- Es ist wichtig, die Magnetresonanz des Herzens als die diagnostische Methode der Wahl einzusetzen, denn nicht jede diagnostische Methode ist sensitiv genug, um eine Herzmuskelentzündung zu erkennen. Weiterhin müssen standardisierte und validierte bildgebende Methoden (wie die Goethe-CVI-Ansätze) verwendet werden. Dies kann nicht jede Routine-Herz-MRT Untersuchung leisten
Letztendlich sollten MRT-Geräte für kardiale Indikationen verfügbar gemacht werden, weil es für die Prognose sehr wichtig ist zu wissen, was mit dem Herzen passiert, so die Wissenschaftler abschließend.
Quelle: Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V.
31.07.2020