Mehr Patientensicherheit durch neuen Identifikationsstandard

GS1 Healthcare, die globale Anwendergruppe im Gesundheitswesen, gibt den Herstellern von Medizinprodukten mit AIDC (Automatic Identification and Data Capture) einen neuen Standard für die automatische Identifikation und Datenerfassung von Medizinprodukten an die Hand. Der neue GS1 Standard AIDC soll für eine noch zuverlässigere Medikation und für mehr Schutz vor Produktfälschungen im Gesundheitswesen sorgen.

Photo: Mehr Patientensicherheit durch neuen Identifikationsstandard

AIDC unterstützt außerdem bei der Auswahl und der Anwendung von geeigneten Identifikationsschlüsseln, zusätzlichen Artikel- und Produktionsdaten, wie Verfallsdatum oder Seriennummer und des Datenträgers, wie Strichcode, 2D-Codes und RFID-Tags. Der Anwender erhält so eine Entscheidungshilfe dazu, welche Produkte auf welcher Verpackungsebene mit welchen Informationen und über welche Datenträger identifiziert werden.
„Die Nutzung des GS1-Standards AIDC ermöglicht der Branche, Medikationsfehler zu vermeiden, Produktfälschungen zu bekämpfen, erleichtert Rückrufaktionen und erhöht somit die Patientensicherheit“, erklärt Mike Wallace Director Global Standards and Serialization des Pharmaherstellers Abbott und Co-Chair von GS1 Healthcare. „AIDC hilft außerdem den beteilig-ten Unternehmen ihre Abläufe in der Versorgungskette zu optimieren.“

“Dieser Standard identifiziert Medizinprodukte eindeutig an jeder Stelle in der Versorgungskette”, beschreibt Joe Pleasant, Chief Information Officer, der Krankenhauseinkaufsgemeinschaft Premier und Mitglied des Global Leadership Teams von GS1 Healthcare. “Die Unternehmen der Gesund-heitsbranche müssen nun dafür Sorge tragen, dass die Vorteile dieser Tech-nologie Potenziale in den Prozessen frei setzen und so die effiziente Versor-gungskette, wie wir sie aus anderen Industriezweigen kennen, in greifbare Nähe zu rücken.“

Für Volker Zeinar, zuständig für die globale Koordination von Auto-ID bei  B. Braun und Mitglied des Global Leadership Teams von GS1 Healthcare, sind globale Standards der Schlüsselfaktor für verbesserte Prozesse bei den Herstellern: „Das Gesundheitswesen ist ein internationales Geschäft, bei dem Partner der Versorgungskette Waren und Informationen austauschen. Län-derspezifische, nicht standardisierte Vorgaben wirken sich stark nachteilig auf das Produktsortiment und das Supply Chain Management aus.“

Bereits über 65 Länder nutzen die Identifikationslösungen von GS1 für Medi-zinprodukte. Zahlreiche Behörden haben weltweit Regulierungen für die automatische Identifikation, Serialisierung oder Rückverfolgung entwickelt oder arbeiten derzeit daran. Darunter die Europäische Kommission, die FDA (US Food and Drug Administration), ANVISA (National Health Surveillance Agency, Brasilien), das türkische Gesundheitsministerium und das indische Ministerium für Gesundheit und Familie.

Weitere Informationen:  www.gs1.org/healthcare

21.01.2010

Mehr aktuelle Beiträge lesen

Verwandte Artikel

Photo

Internationaler Datenverkehr

Experten fordern rechtlichen Rahmen für Nutzung von US-Clouds

In einem gemeinsamen Positionspapier fordern der deutsche Industrieverband Spectaris und die VDMA Arbeitsgemeinschaft Medizintechnik zukunftsfähige und international wettbewerbsfähige…

Photo

News • Online-Veranstaltung zu PMCF-Parametern

MDR-Konsensbildung: Welche Daten sind notwendig?

Gemeinsam mit den Verbänden der Medizintechnikindustrie Spectaris und BVMed und dem Johner Institut veranstaltet das Aiqnet-Konsortium am 27. September eine „Konsensbildung über…

Photo

News • Nutzung von Patientendaten

Zustimmung für Digital-Gesetze im Gesundheitswesen

Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens sind weitere Meilensteine passiert worden: Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin begrüßt die Zustimmung des Bundesrats zu DigiG und GDNG.

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren