Blended Learning Kurs
Mehr Patientensicherheit durch Hygienebeauftragte Ärzte
Patienten besser vor Krankenhausinfekten zu schützen und ihnen ein möglichst sicheres Behandlungsumfeld zu bieten, ist der erklärte Wille der Bundesregierung. Hier kommt Hygienebeauftragten Ärzten (HBA) eine wichtige Rolle zu. HBA kümmern sich in einem Krankenhaus oder anderen medizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen oder Medizinischen Versorgungszentren um das Einhalten der Hygieneregelungen.
Bisher fehlen Ärzte mit dieser Qualifikation jedoch an vielen Einrichtungen. Damit sich möglichst viele Mediziner trotz engen Zeitbudgets zu HBAs qualifizieren können, bieten nun die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) gemeinsam mit dem Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) erstmals seinen Mitgliedern einen sogenannten „Blended Learning Kurs“ an, der inhaltlich vom Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) entwickelt wurde. Im Gegensatz zu den üblichen 40-stündigen Präsenzkursen zeichnet sich der Kurs durch einen kombinierten Ansatz aus E-Learning und einem gemeinsamen Abschlusscolloquium aus.
Eine Blutvergiftung durch verschmutzte Katheter, Lungenentzündung nach Beatmung mit keimkontaminierten Geräten, lockere Implantate durch Bakterienbesiedelung – etwa ein Drittel der sogenannten Krankenhausinfekte in Kliniken und Praxen ließen sich durch eine optimale Hygiene vermeiden, sagt Professor Dr. med. Dr. h.c. Ulrich Fölsch, Generalsekretär der DGIM aus Kiel. Um Patienten besser vor Krankenhausinfektionen zu schützen, hat die Bundesregierung vor kurzem angekündigt, das Hygieneförderprogramm auszubauen. Dazu sollen unter anderem mehr Hygienefachkräfte eingestellt und ausgebildet werden.
Das Programm „Blended Learning Kurs: Hygienebeauftragter Arzt (HBA)“ von DGIM und BDI kommt diesem Wunsch entgegen. Es setzt sich zusammen aus 13 E-Learning-Modulen für das individuelle Eigenstudium, einer zwei-tägigen Präsenzveranstaltung mit Abschlusskollloquium sowie einem kontinuierlichem Wissens-Update. Der Begriff „Blended Learning“ oder integriertes Lernen bezeichnet dabei eine Lernform, die die Vorteile von Präsenzveranstaltungen und E-Learning kombiniert. „Die Fortbildung lässt sich dadurch mit dem Alltag von Ärztinnen und Ärzten in der Klinik und Praxis leichter vereinbaren“, sagt Dr. Med. Wolfgang Wesiack, Präsident des BDI.
Inhaltlich orientiert sich der Kurs an dem curricularen Fortbildungsangebot der Bundesärztekammer sowie den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene und dem Robert Koch Institut. Zudem steht allen aktiven und ehemaligen Teilnehmern ein kontinuierlicher Update-Service zur Verfügung. Dazu wurde ein spezielles Forum eingerichtet, in dem exklusives Schulungsmaterial für die Mitarbeiter der Abteilung oder Praxis des Teilnehmers hinterlegt ist. Als weiteres Plus sind alle Inhalte auch auf den gängigen mobilen Endgeräten als App verfügbar und dürfen nach dem Kurs weiter genutzt werden. „Damit können die "Hygienebeauftragten Ärzte" ihrer Pflicht zu jährlichen Schulungen ihrer Mitarbeiter einfacher und gleichzeitig auf höchstem Niveau nachkommen“, sagt Professor Dr. med. Gerd Hasenfuß, Vorsitzender der DGIM. „Die DGIM und der BDI unterstützen das Ziel der Bundesregierung, Infektionen im Krankenhaus zu minimieren. Mit dem Kurs können wir dazu viel beitragen“, so der Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Georg-August-Universität Göttingen.
Der Kurs richtet sich ausschließlich an Ärzte mit Facharztqualifikation. Mitglieder des BDI und der DGIM erhalten 20 Prozent Rabatt auf den Preis von 595 Euro zzgl. 19% MwSt. Teilnehmer bekommen bei erfolgreichem Abschluss 60 CME-Fortbildungspunkte gutgeschrieben. Interessierte können sich unter hier anmelden.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin
22.10.2015