Prof. Dr. Hendrik Wöhrle

Medizinische Elektronik kleiner, schneller, sicherer machen

Künstliche Intelligenz in der Medizin effizienter, kleiner, schneller und sicherer machen – das möchte Prof. Dr. Hendrik Wöhrle. Er forscht seit kurzem an der Universität Duisburg-Essen (UDE) und am Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme.

Portraitfoto von Prof. Hendrik Wöhrle
Prof. Hendrik Wöhrle

© UDE/Bettina Engel-Albustin

„Meine Arbeitsgruppe bündelt das Fachwissen beider Institutionen. Wir entwickeln gemeinsam mithilfe von KI neue Hardware- und Software-Architekturen für eingebettete Systeme“, sagt Wöhrle, der an der UDE die Professur für Medizinische Elektronik innehat und am Fraunhofer IMS die Forschungsgruppe „Smart Embedded Systems“ leitet. „Unser Ziel ist, dass die Systeme besonders effizient für KI, maschinelles Lernen und Robotik werden. Sie sollen leistungsfähiger, kleiner, schneller und energiesparender werden. Dann lassen sie sich viel besser in Implantaten oder tragbaren Geräten verwenden“, erklärt der 45-Jährige. Konkret geht es etwa um neuronale Implantate, die Signale im Gehirn messen, um von KI gesteuerte Geräte für Operationen oder Rehabilitation sowie um intelligente Sensoren für EKG und EEG. 

Des Weiteren forscht Professor Wöhrle in dem vom Bundesforschungsministerium geförderten Verbundprojekt „DI FEntwumS“ mit. Ziel des Projekts ist eine Open-Source-Entwicklungsumgebung für konfigurierbare Logikbausteine, sogenannte Programmable Gate Arrays (FPGA). Im Gegensatz zu herkömmlichen Prozessoren kann die Hardware-Struktur eines FPGA je nach Anwendung angepasst werden. „FPGA sind extrem leistungsfähig und flexibel“, so der UDE-Experte. „Sie werden in der Industrie unter anderem bei der automatisierten Steuerung von Maschinen oder in der Medizin bei der Verarbeitung von gescannten MRT- oder CT-Bildern verwendet.“

Hendrik Wöhrle studierte Bioinformatik (2000-2006) an der FU Berlin sowie Elektro- und Informationstechnik (2010-2015) an der Fernuniversität in Hagen. Vor seinem Wechsel an die UDE und das Fraunhofer IMS war er von 2019 bis 2024 Professor an der FH Dortmund, Seine Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet. 


Quelle: Universität Duisburg-Essen

25.03.2025

Verwandte Artikel

Photo

News • Autonome Gehhilfe

Hightech-Rollator findet seinen Weg von selbst

Forscher der Hokkaido University haben einen autonomen Hightech-Rollator für Behinderte in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen entwickelt, der sich dank eines speziellen Senders anfordern…

Photo

News • High-Tech-Standort in Minden-Lübbecke

KI in der Radiologie: Kooperation für neues Forschungslabor

Mit einer Technologie- und Forschungspartnerschaft mit Siemens Healthineers bekräftigt das Universitätsinstitut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin der Mühlenkreiskliniken seinen…

Photo

News • Künstliche Intelligenz

KI-Anwendungen in der Medizin sicherer machen

Die Hochschule Landshut startet Forschungsprojekt mit dem Münchner KI-Unternehmen deepc, um die Sicherheitsstandards bei der Anwendung von Künstlicher Intelligenz in der medizinischen Bildgebung zu…

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren