medication pills arranged in the form of a human kidney

Bildquelle: Adobe Stock/Liliia

News • On-a-Chip-System

Künstliche Niere erkennt Medikamenten-Probleme

Forscher der Pohang University of Science & Technology (POSTECH) haben eine künstliche Niere entwickelt, die eine Früherkennung unerwünschter Arzneimittelwirkungen ermöglicht.

Das Team unter der Leitung von Dong-Woo Cho und Jinah Jang hat ein glomeruläres Mikrogefäß-on-a-Chip hergestellt. Es umfasst glomeruläre endotheliale Zellen, Podozytenschichten und eine glomeruläre Basalmembran (GBM). Die Produktion erfolgt dabei in einem einzigen Schritt. Nephron beschreibt die grundlegende strukturelle und funktionelle Einheit der Niere. Es umfasst ein Netzwerk aus kleinen Blutgefäßen, dem sogenannten Glomerulum. Es spielt unter anderem auch bei der Entfernung von Abfallstoffen eine Rolle. 

Die Forschungsergebnisse wurden in dem Fachmagazin "Biofabrication" veröffentlicht.

portrait of DongWoo Cho
Prof. Dong-Woo Cho

Bildquelle: POSTECH

Das Problem bisher: Wird eine übermäßige Menge an Medikamenten verabreicht, ist das Nephron häufig das erste Organ, dass eine Toxizität im Körper zeigt. Die Entwicklung von künstlichen Organen ist darauf ausgerichtet, das Ausmaß der durch bestimmte Medikamentenkonzentrationen und -kombinationen ausgelösten Toxizität festzustellen - und zwar vor der tatsächlichen Verabreichung. Die Komplexität der daran beteiligten Vorgänge machte bisher ein derartiges Vorhaben zu einer großen wissenschaftlichen Herausforderung. 

Den koreanischen Forschern ist es jetzt gelungen, einen durchblutbaren Chip zu entwickeln, der diese Aufgabe löst. Die Funktionsfähigkeit wurde bereits bei einer durch Adriamycin und eine Hyperglykämie verursachten Schädigung nachgewiesen. Laut Wissenschaftler Dong-Woo Cho wird so eine personalisierte Behandlung der Patienten ermöglicht. Die Studie wurde von Korean Fund for Regenerative Medicine und dem Alchemist Project finanziert. 


Quelle: Pohang University of Science & Technology/pressetext

01.04.2023

Verwandte Artikel

Photo

News • Personalisierte Medizin

Mikrofluidik-Chip ermöglicht Manipulation einzelner Zellen

Ein paar wenige Zellen, die anders sind als der Rest, können große Auswirkungen haben. So können etwa einzelne Krebszellen einer Chemotherapie gegenüber unempfindlich sein und einen Rückfall bei…

Photo

News • Forschung zu neuen Herstellungsverfahren

Personalisierte Pillen aus dem 3D-Drucker

Je mehr Medikamente ein Mensch einnehmen muss, desto höher das Risiko für Verwechslungen und falsche Dosierung. Per 3D-Druck individuell hergestellte Tabletten könnten helfen.

Photo

Artikel • Tinte und Polymere

Medikamente aus dem Drucker für eine individualisierte Therapie

„Niemand würde auf die Idee kommen, Diabetikern einheitlich eine bestimmte Dosis an Insulin zu verordnen“, sagte Prof. Dr. Christian Franken auf der Medica in Düsseldorf. Damit eine…

Verwandte Produkte

Newsletter abonnieren