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News • Potenzial für Automation
KI-Mikroskop entdeckt Malaria bei Reiserückkehrern
Ein internationales Forscherteam unter der Leitung des Hospital for Tropical Diseases at UCLH hat überprüft, ob ein vollautomatisches System, das eine KI Detection Software mit einem automatisierten Mikroskop kombiniert, Malaria mit einer klinisch nutzbaren Genauigkeit diagnostizieren kann.
Dabei ist eine Genauigkeit von 88% im Vergleich zum menschlichen Auge erzielt worden. Laut Roxanne Rees-Channer hat das KI-System die Parasiten fast, aber eben nicht ganz so gut wie die menschlichen Experten nachgewiesen.
Für die aktuelle Studie, die jetzt im Fachjournal Frontiers in Malaria veröffentlicht wurde, haben die Experten über 1.200 Blutproben von Reisenden untersucht, die aus Ländern, in denen Malaria endemisch ist, nach Großbritannien zurückgekehrt waren. Dabei wurden die Genauigkeit der KI und des automatisierten Mikroskopsystems unter idealen Bedingungen in einer echten klinischen Umgebung getestet. Die Proben wurden in der Folge mittels manueller Lichtmikroskopie und dem KI-Mikroskopsystem untersucht.
Händisch wurden 139 Proben positiv auf Malaria getestet. Das KI-System identifizierte hingegen 99 Proben als positiv. Das entspricht einer Genauigkeit von 88%. Laut der leitenden Wissenschaftlerin Rees-Channer erbringt die KI bei internationalen Datensätzen häufig vielversprechende vorläufige Ergebnisse. In einer realen klinischen Umgebung könnten sie dann jedoch nicht wiederholt werden.
Trotz der hohen Genauigkeit hat das automatisierte System jedoch 122 Proben als falsch positiv identifiziert. Das kann zur Folge haben, dass Patienten grundlos Medikamente gegen Malaria erhalten. Rees-Channer räumt ein, dass die KI-Software derzeit noch nicht so genau ist wie ein Experte in der Mikroskopie. "Diese Studie stellt eher einen vielversprechenden Datenpunkt als einen maßgeblichen Beweis der Eignung dar." Die WHO empfiehlt bei Malaria jedoch vor dem Beginn der Behandlung eine auf dem Plasmodium-Parasiten basierende Diagnose.
Jedes Jahr erkranken mehr als 200 Mio. Menschen an Malaria. Bei über einer halben Mio. führt dies zum Tod. Obwohl es mehrere Möglichkeiten für die Erstellung einer Diagnose gibt, ist die manuelle Lichtmikroskopie, bei der der Blutausstrich unter dem Mikroskop untersucht wird, der allgemeine Standard. Die Ergebnisse hängen jedoch entscheidend von den Fähigkeiten der Mediziner ab. Erschöpfung durch eine zu große Arbeitsbelastung kann zudem zur Verschlechterung der Qualität der Untersuchungen führen.
Quelle: University College London Hospitals/pressetext
15.08.2023