News • Corona-Datenauswertung in KW 17

Hohes Impftempo stimmt Labormediziner zuversichtlich

Erste Anzeichen einer Abmilderung der dritten Welle? So könnte die wieder sinkende Zahl der Menschen, die in der letzten Woche (KW 17) per PCR positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, interpretiert werden:

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Bildquelle: Unsplash/Ralph (Ravi) Kayden

Laut Analyse der Akkreditierten Labore in der Medizin – ALM e.V. mit 177 teilnehmenden Laboren aus Krankenhaus und Niederlassung ist die Zahl positiver SARS-CoV-2-PCR-Befunde in der KW 17 auf 138.538 gesunken, ein deutlicher Trend mit einem Rückgang um 15 Prozent. Bei ebenfalls gesunkener Gesamtzahl an SARS-CoV-2-PCR-Tests in der vergangenen Woche von 1.186.224 ergibt sich in der KW 17 eine Positivrate von 11,7 Prozent (Vorwoche: 13,3 Prozent). „Wir blicken auch dank des hohen Impftempos optimistisch in die Woche“, sagt Dr. Michael Müller. „Bei zunehmend großen Impfstoffmengen geht es nun in großen Schritten voran“, freut sich der 1. Vorsitzende des ALM e.V. Und Nina Beikert, Vorständin im ALM e.V., fügt hinzu: „Bei über einer Million Geimpften am Tag darf man schon optimistisch gestimmt sein. Die noch immer hohen Zahlen an Neuinfektionen sollten uns jedoch daran erinnern, dass wir alle weiterhin diszipliniert bleiben und die bekannten allgemeinen Empfehlungen beachten: möglichst wenige Kontakte, stets ausreichend Abstand halten und Maske tragen.“

SARS-CoV-2-Antigentests [sind und bleiben] nicht mehr als eine Momentaufnahme mit einer kurzen Gültigkeitsdauer von wenigen Stunden

Jan Kramer

„Das breite und niedrigschwellige Testen ist auch jetzt sehr wichtig“, sagt ALM-Vorstand Evangelos Kotsopoulos. „Gerade die SARS-CoV-2-Antigentests sind klug einzusetzen; ihre im Vergleich zum Goldstandard PCR deutlich schlechteren Leistungsdaten sind zu berücksichtigen. Bei einem hohen Prozentsatz von falschen Antigentest-Befunden ist in jedem Fall zu beachten, dass ein negativer Antigentest kein Freibrief sein kann. Das gilt vor allem dann, wenn symptomatische Personen getestet werden. Wir hören immer wieder, dass besorgte Menschen mit Symptomen, Fieber und auch Husten anstelle zum Arzt in ein Testzentrum gehen, um sich testen zu lassen.“

Die Strategie des „Freitestens“ in Kombination mit Hygiene- und Öffnungskonzepten halten die ALM-Vorstände insgesamt für sehr gefährlich. „Auch wenn Antigen-Testzentren in manchen Gegenden wie Pilze aus dem Boden sprießen, sind und bleiben SARS-CoV-2-Antigentests nicht mehr als eine Momentaufnahme mit einer kurzen Gültigkeitsdauer von wenigen Stunden“, so auch ALM-Vorstand Prof. Jan Kramer.

Besondere Gefahr sehen die ALM-Vorstände, wenn sich symptomatische Personen wegen der oft schnellen Erreichbarkeit und einfachen Handhabung zunächst ins Antigen-Testzentrum oder in die Apotheke begeben: „Dann stehen symptomatische Menschen mit einer möglichen SARS-CoV-2-Infektion in einem Testzentrum, das für Personen ohne Symptome konzipiert ist“, so Müller. „Wir können das nur immer wieder betonen: Kranke Menschen gehören zum Arzt und nicht ins Testzentrum.“


Quelle: Akkreditierte Labore in der Medizin

04.05.2021

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