Modernste bildgebende Verfahren wie die Lichtblatt- und Konfokal-Mikroskopie...
Modernste bildgebende Verfahren wie die Lichtblatt- und Konfokal-Mikroskopie ermöglichen die 3D-Darstellung des Kniegelenks und dort befindlicher Makrophagen. Diese Immunzellen bilden entlang des Gelenkspalts eine Membran, die das Gelenk von dem umliegenden Gewebe isoliert und vor Immunattacken schützt.

Bild: FAU

News • Rheumatoide Arthritis & Co.

Gelenk-Entzündungen erstmals in 3D dargestellt

Die genauen Ursachen für chronisch-entzündliche Gelenkserkrankung wie die rheumatoide Arthritis sind noch nicht vollständig verstanden. Ein Team des Universitätsklinikums Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) um Prof. Gerhard Krönke hat nun einen neuen Ansatz gewählt, um die zugrunde liegenden Mechanismen besser zu verstehen.

Mit Hilfe einer eigens entwickelten Technik ist es Stephan Culemann und Dr. Anika Grüneboom aus der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie – erstmals gelungen, entzündete Gelenke transparent und somit für Licht durchsichtig zu machen, um sie mittels dreidimensionaler molekularer Bildgebung zu untersuchen. Die hierdurch gewonnenen Einblicke in die komplexe Funktionsweise unseres Immunsystem wurden im Magazin „Nature“ veröffentlicht.

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So zeigte sich unter anderem, dass gesunde Gelenke durch eine sich ständig selbsterneuernde Membran aus speziellen Immunzellen (Makrophagen) ummantelt werden. Während diese Barriere aus Makrophagen unsere Gelenke im Regelfall vor möglichen Attacken des eigenen Immunsystems schützt, versagt bei rheumatoider Arthritis dieser Schutzmechanismus. Hierdurch wandern plötzlich fehlerhaft aktivierte Immunzellen ein, welche letztlich die Gelenksentzündung und -zerstörung verursachen. Während Makrophagen bisher im Verdacht standen zur Gelenksentzündung beizutragen, zeigen die aktuellen Analysen, dass sie eigentlich einen wichtigen anti-entzündlichen Schutzmantel um das Gelenk bilden und Entzündungsreaktionen eindämmen können.


Quelle: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)

13.08.2019

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