Fit für den Facharzt: Fit für die Gelenke!

Sie sind das täglich Brot des Radiologen, sowohl im Krankenhausbetrieb als auch in der Niederlassung: die Gelenkerkrankungen. Der diesjährige Fit-für-den-Facharzt (FFF) auf Radiologie Kongress Ruhr, ausgerichtet von der Rheinisch-Westfälischen Röntgengesellschaft (RWRG), widmet sich dem Häufigen und dem Seltenen sowie den Fallstricken bei der Befundung von Wirbelsäule, Kniegelenk, Hand und Schulter.

Professor Dr. Ulrich Mödder (Düsseldorf), Vorsitzender der Akademie für Fort- und Weiterbildung in der Radiologie und Vorsitzender der FFF-Session am 30. Oktober erklärt: „Die Gelenkdiagnostik ist für drei medizinische Disziplinen relevant – die Orthopädie, die (Unfall-)Chirurgie und natürlich die Radiologie.“ Wobei, so betont Professor Mödder, die Radiologie die Basisdiagnostik leiste und die Erwartungen der Kollegen an den Radiologen entsprechend hoch seien.

Diese Erwartungen zu erfüllen und sich den im Alltag erforderlichen, diagnostischen Blick zu erwerben, dazu will dieser FFF beitragen. Hinsichtlich der Modalitäten werde es sehr viel um die konventionelle Röntgendiagnostik, die Übersichtsaufnahme in zwei Ebenen gehen, so Professor Mödder. Sie komme besonders dann zum Einsatz, wenn es um die Erstdiagnostik gehe. Hier werden die jungen Kollegen einige Fallstricke der Röntgendiagnostik kennenlernen. Sie werden diagnostische Bilder präsentiert bekommen, die feinste Fissuren zeigen oder das Phänomen der frischen Verletzung, die sich im Röntgenbild gänzlich anders darstellt als eine ältere Fraktur demonstriert bekommen. Neben der konventionellen Röntgendiagnostik werde es im FFF auch um die in der Folgediagnostik zumeist eingesetzte MRT gehen, so Professor Mödder.

Gegliedert wird der FFF-Kurs nach den Gelenken und den speziellen Erkrankungen dieser Gelenke. Professor Mödder führt aus: „In der Themeneinheit Wirbelsäule – Referent ist Herr Professor Bollow aus Bochum – widmen wir uns den Erkrankungen an den Wirbelknochen, also zum Beispiel der Osteoporose oder den Erkrankungen der Bandscheiben. Dabei werden wir sowohl degenerative Erkrankungen als auch systemische Erkrankungen wie den Morbus Bechterew oder andere Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises in den Blick nehmen.“
Bei Schulter, Hüfte und Knie stehen die degenerativen Erkrankungen im Vordergrund. Sie machen, so Professor Mödder, den Hauptteil radiologischer Diagnostik aus. Beim Knie komme noch das Sonderthema der Sportverletzungen ins Spiel. Schließlich die Diagnostik der Hand: Verletzungsfolgen, Belastungsschäden sind die häufigsten Gründe, warum Patienten beim Radiologen vorstellig werden – eine Berufsgruppe spielt hierbei eine herausragende Rolle, erklärt Professor Mödder: es sind die Friseure, die wegen besonderer Belastung des Daumens häufig zu Gelenkpatienten würden.

Die Wichtigkeit des Themas Gelenke hat nicht nur eine medizinische Dimension, sondern auch eine juristische. Radiologen stehen in der Haftung, wenn sie falsche Diagnosen erstellen, und gerade bei Gelenkerkrankungen sind Klagen von Patienten nicht selten. Aber auch umgekehrt sind Radiologen gefragte Gutachter, wenn es um juristische Streitfälle und Schadensersatzforderungen geht.

Fit für den Facharzt – Gelenke
Samstag, 30. Oktober 2010, 8.00 Uhr bis 13.30 Uhr. 8 CME-Punkte. Der Fit-für-den-Facharzt ist interaktiv ausgerichtet, die Teilnehmer können sich via TED an der Live-Befundung beteiligen und ihre Diagnose-Einschätzung abgeben.
 

04.11.2010

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