Deutsche Gesellschaft für Neuroradiologie mit neuem Vorstand
Michael Knauth übernimmt Vorsitz
Neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) ist Professor Dr. med. Michael Knauth, Direktor der Abteilung für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Göttingen. Bisher Vizepräsident der DGNR, tritt Knauth nun das Amt seines Vorgängers Professor Dr. med. Olav Jansen, Direktor des Instituts für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel, an. Der neue Vorstand der DGNR hat im Oktober seine Arbeit aufgenommen.
Knauths Amtszeit begann bereits mit der Leitung der 47. Jahrestagung der DGNR, neuroRAD 2012, im Oktober in Köln. Schwerpunkte des mittlerweile größten neuroradiologischen Kongresses Europas bildeten zum einen neurodegenerative Erkrankungen wie Demenz und Schlaganfall. Einen weiteren Brennpunkt des Kongresses stellten die neuroradiologisch-interventionellen Behandlungen dar. „Neuroradiologische Behandlungsverfahren, etwa die Akuttherapie des Schlaganfalls, haben sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt und verbreitet“, so Professor Knauth. „Um die Sicherheit und Qualität dieser Therapien zu gewährleisten, hat die DGNR ein umfassendes Ausbildungs- und Zertifizierungsprogramm aufgelegt, das im Rahmen von neuroRAD 2012 mit großer Nachfrage gestartet ist“. Die Standardisierung und Qualitätssicherung der neuen Verfahren fortzuführen, aber auch den Möglichkeiten und Vorteilen der minimal-invasiven neuroradiologischen Behandlungsverfahren in Wissenschafts- und Gesundheitspolitik und in der Öffentlichkeit noch mehr Gewicht zu verleihen – darin sieht Knauth eine wichtige Aufgabe der Fachgesellschaft und seiner künftigen Arbeit als DGNR-Präsident.
Geboren 1962, studierte Michael Knauth Humanmedizin und Philosophie in Frankfurt am Main, wo er 1993 in Humanmedizin promoviert wurde. Seine Facharztausbildung zum Radiologen und Neuroradiologen absolvierte er in Frankfurt, München, Leuven und Heidelberg. An der Universitätsklinik Heidelberg arbeitete Michael Knauth ab 1998 als Oberarzt und später als leitender Oberarzt der Abteilung für Neuroradiologie. Im Jahr 2000 habilitierte er zum Thema „Intraoperative Magnetresonanztomographie: Zur Rolle der Radiologie bei der Resektion von Hirntumoren“. Drei Jahre später erhielt Knauth den Ruf an die Universität Göttingen und leitet dort seither die Abteilung für Neuroradiologie. Neben der Erforschung neuester bildgebender Verfahren zur Entdeckung und Verlaufskontrolle von Erkrankungen, gilt Professor Knauths wissenschaftliches Interesse unter anderem den Auswirkungen des Tauch- und Höhensports auf das Gehirn. Für seine Forschung wurde er mit diversen wissenschaftlichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem 2000 mit dem Scientific Award der European Society of Neuroradiology.
Dem neuen Vorstand der DGNR gehört außerdem Past Präsident Professor Dr. med. Olav Jansen an, Direktor des Instituts für Neuroradiologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel, sowie Vizepräsident (president elect) Professor Dr. med. Christoph Groden, Leiter der Abteilung für Neuroradiologie des Universitätsklinikums Mannheim. Groden wird ab Oktober 2014 das Amt des Präsidenten übernehmen. Das Amt des Schriftführers übt weiterhin Professor Dr. med. Michael Forsting aus, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am Universitätsklinikum Essen. Schatzmeister der DGNR bleibt Professor Dr. med. Jens Fiehler, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neuroradiologische Diagnostik und Intervention am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
05.12.2012