Bündnis für Organspende Bayern

Bayern nach fünf Jahren wieder Geberland

In Bayern werden nach drastischen Rückgängen in den Vorjahren wieder mehr Organe gespendet. Wie die Techniker Krankenkasse (TK) heute in München mitteilt, wurden vergangenes Jahr 475 Organe postmortal gespendet. Das sind 70 mehr als im Jahr zuvor. Laut der aktuellen Statistik von Eurotransplant wurden 2015 von verstorbenen Spendern 470 Organe in den bayerischen Kliniken transplantiert.

Photo: Bayern nach fünf Jahren wieder Geberland
Quelle: panthermedia.net/Frank Fischer

TK engagiert sich beim Bündnis für Organspende

"Mit unserem Engagement beim Bündnis für Organspende wollen wir diesen Trend weiter verstärken", sagt Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern. "Das sind wir auch den Eurotransplant-Partnerländern schuldig, denn viele Betroffene in Bayern verdanken ihr Überleben Spendern aus den Verbundländern." In den vergangenen fünf Jahren wurden jährlich mehr Organe im Freistaat transplantiert als gespendet. Die Differenz zu Gunsten Bayerns betrug in dieser Zeit über 400 Organe.

Potenziale der Digitalisierung auch für Organspende nutzen

Außerdem will sich der TK-Leiter verstärkt dafür einsetzen, dass die Potenziale der Digitalisierung, die das im Januar in Kraft getretene E-Health-Gesetz ermöglicht, endlich genutzt werden. Weitere Anwendungen für die elektronische Gesundheitskarte, kurz eGK, sind bereits geplant. Bredl: "So ist neben der Speicherung von Notfalldaten wie Allergien oder Arzneimittelunverträglichkeiten die Aufnahme des Organspendeausweises vorgesehen". Damit könnten die Menschen mit Hilfe der eGK ihre persönliche Erklärung zur Organspende oder den Hinweis, wo diese aufbewahrt wird, elektronisch speichern.

Sichere und stabile Telematik-Infrastruktur notwendig

Das neue Gesetz definiert Leitplanken für ein digitalisiertes Gesundheitswesen. Kernpunkt ist die Einführung einer sicheren und stabilen Telematik-Infrastruktur. "Oft sind die Bürger schon weiter als der Gesetzgeber", weiß Bredl. Das belegt eine Forsa-Umfrage unter den TK-Versicherten. Danach suchen drei Viertel der Befragten vorwiegend oder ausschließlich im Internet nach Gesundheitsinformationen. Und mehr als jeder Zweite gibt an, dass er mit seinem Arzt via Internet in Kontakt treten möchte oder dies bereits so handhabt.

Hintergrund:

Die TK bezieht sich auf aktuelle Zahlen von Eurotransplant. (www.eurotransplant.nl). Der Verbund mit Sitz im niederländischen Leiden vermittelt und koordiniert den internationalen Austausch von Spenderorganen in einem Einzugsgebiet, in dem rund 135 Millionen Menschen leben. Das Gebiet umfasst Belgien, Niederlande, Luxemburg, Deutschland, Österreich, Ungarn, Slowenien und Kroatien.

Quelle: Techniker Krankenkasse

17.03.2016

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