Young Investigator Award – die Chance für exzellenten Nachwuchs

Zum 4. Mal wird auf dem 93. Röntgenkongress am heutigen Abend der Young Investigator Award vergeben. Damit möchte die Deutsche Röntgengesellschaft den wissenschaftlichen Wettbewerb unter den Nachwuchsradiologen fördern und experimentelle Arbeiten mit hohem Innovationsgrad unterstützen.

Prof. Dr. Fabian Kießling
Prof. Dr. Fabian Kießling

„Während die Anzahl der Abstracts im ersten Jahr noch auf zwei Hände voll beschränkt war, kann man inzwischen sagen, dass sich der Preis etabliert hat. Wir bekommen jedes Jahr bis zu 40 Einreichungen“, erläutert Prof. Dr. Kießling, Vorsitzender der Preisfindungsjury und Mitinitiator des Preises.

Der Einreichende darf nicht älter als 35 Jahre und nicht habilitiert sein. Eine weitere Voraussetzung ist ein hoher Innovationsgrad der Arbeit. Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben, einmal für die beste präklinische sowie für die beste klinische experimentelle Arbeit. Nach Einreichung der Abstracts wird eine Vorauswahl getroffen, welche Arbeiten die Chance auf einen Preis haben könnten. Die aussichtsreichsten Kandidaten müssen ihre Arbeiten dann auf dem Kongress in einem kurzen Vortrag präsentieren. Eine Jury befindet über die besten Vorträge. In diesem Jahr werden rund 20 junge Radiologen die Ergebnisse ihrer Arbeit vorstellen können.

„Für die Preisvergabe sind verschiedene Kriterien erforderlich, unter anderem gehören dazu: Innovationsgrad, Wissenschaftlichkeit, Eigenständigkeit und Qualität des Vortrags“, erklärt Kießling. Der wichtigste deutsche Kongresspreis für Nachwuchsradiologen ist mit 500 Euro dotiert. Doch viel wichtiger als das Geld dürfte den Preisträgern der Prestigewinn sein. „Der Preis macht sich gut im Lebenslauf und kann sicher auch dabei helfen, manche Tür zu öffnen, auch wenn nicht alle Preisträger eine wissenschaftliche Laufbahn anstreben“, so Kießling.

Besonders freut sich der Experte darüber, dass Arbeiten eingereicht wurden, die zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen: Die molekulare Bildgebung mit (MR-)PET, die momentan mit immer mehr Scannern und besserer Hardwareentwicklung auf dem Vormarsch ist, der molekulare Ultraschall, der z.B. in ersten klinischen Studien bei der Prostatakarzinomdiagnostik mit angiogenesespezifischen Mikrobläschen als Kontrastmittel erfolgreich eingesetzt wird, sowie die optische Bildgebung, der klinisch großes Potenzial für die interoperative und endoskopische Diagnostik sowie die Arthritisdiagnostik zugesprochen werden kann.

 

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Im Profil

Prof. Dr. Fabian Kießling studierte Medizin an der Ruprechts-Karls-Universität in Heidelberg und promovierte 2001 in der Inneren Medizin. Seine Ausbildung zum Facharzt für Radiologie absolvierte er in der onkologischen Abteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und an der Universitätsklinik Heidelberg. In seiner Assistenzarztzeit leitete er verschiedene Forschungsgruppen: 2003 wurde er Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Diagnostik in der Abteilung für Medizinische Physik in der Radiologie des DKFZs und später Leiter der Helmholtz-Juniorgruppe Molekulare Diagnostik.

Im Jahr 2007 erhielt er den Ruf auf die W3-Professur für „Experimentelle Molekulare Bildgebung“ an der RWTH Aachen und übernahm den Lehrstuhl im Mai 2008.

2005 wurde Prof. Dr. Fabian Kießling Sprecher der Sektion Molekulare Bildgebung in der Arbeitsgruppe Methodik und Forschung der Deutschen Röntgengesellschaft. Seit 2008 ist er Vorsitzender der AG Methodik und Forschung. Fabian Kießling ist seit 2011 Mitglied des Research Board der European Society for Radiology (ESR) und war bereits mehrfach Mitglied der Programmkomitees für die Kongresse der European Society for Molecular Imaging (ESMI) und der World Molecular imaging Society (WMIS). Auch ist er Mitglied des Council der European Society for Molecular Imaging (ESMI) und u.a. im Editorial Board von European Radiology, Radiology und dem American Journal of Nuclear Medicine and Molecular Imaging.
 

08.05.2012

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