Würzburg, Wein und Wissenschaft

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Würzburg, Wein und Wissenschaft

Zum Auftakt der 70. Jahrestagung und MTRA-Tagung der Bayerischen Röntgengesellschaft hat Kongresspräsident Thorsten Bley das Wort.

Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Gäste der 70. Jahrestagung und MTRA-Tagung der Bayerischen Röntgengesellschaft. Es ist mir eine große Freude, Sie in der wunderschönen Stadt Würzburg am Main begrüßen zu dürfen!

Es gibt wohl keinen besseren Ort, um ein Jubiläum des Bayerischen Röntgenkongress zu begehen, als die Geburtsstätte der Radiologie. Hier, an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen am 08. November 1895 die nach ihm benannten Strahlen. Ihm zu Ehren haben wir das Audimax, in dem wir unsere Hauptsitzungen abhalten werden, für die Dauer unserer Tagung in W. C. Röntgen-Saal umbenannt. Hier wird auch die Auftaktveranstaltung stattfinden, auf der namhafte Gäste aus Politik und Wissenschaft das Wort ergreifen werden – die Präsidentin des Bayerischen Landtags Barbara Stamm, Oberbürgermeister Christian Schuchardt und der Präsident der Julius-Maximilians-Universität Prof. Dr. Alfred Forchel. Dies ehrt uns sehr und zeigt den großen landesweiten Stellenwert unseres Kongresses.

Als Wahl-Würzburger kann ich Ihnen, liebe Gäste, die Sie aus ganz Bayern angereist sind, sagen, dass diese Stadt nicht nur die Geschichte der Wissenschaft atmet, sondern auch ihre Zukunft mitgestaltet. Die Universität zählt zu den ältesten Hochschulen im deutschsprachigen Raum und hat neben W. C. Röntgen viele weitere Nobelpreisträger hervorgebracht, die zu ihrem internationalen Renommee beitrugen. Interdisziplinäre Zentren insbesondere auf dem Gebiet der Medizin tragen durch ihre Forschung dazu bei, innovative Diagnoseverfahren und Therapien zu entwickeln.

Doch nicht nur als Standort der Wissenschaft genießt die Stadt eine lange Tradition und einen hohen Bekanntheitsgrad, sondern auch als Metropole des Frankenweins. Das Motto „Würzburg, Wein und Wissenschaft“ wird sich daher wie ein roter Faden durch unser diesjähriges Programm ziehen.

So werden wir gleich am Eröffnungsabend eine Weinprobe im festlich illuminierten Gewölbe des Staatlichen Hofkellers Würzburg zelebrieren. Die weit verzweigte Kelleranlage liegt tief im Inneren des UNESCO-Weltkulturerbes „Residenz“. Dort wird uns aus berufenem Munde der Einklang von Frankenweinen und den gereichten Speisen von dem Önologen Prof. Dr. Klaus Wahl näher gebracht. Das Barockschloss zählt ebenso zu den architektonischen Wahrzeichen der Stadt wie die Festung Marienberg, auf der wir am darauffolgenden Festabend zu Gast sein werden. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick auf das Zentrum, den Fluss mit der Alten Mainbrücke wie auch auf die umliegenden Weinhänge.

In diesem Jahr legen wir ein besonderes Augenmerk auf die muskuloskelettale Radiologie, die ein wichtiger Baustein der täglichen Arbeit eines Radiologen in Klinik und Praxis darstellt

Thorsten Bley

Auch tagsüber wird der Wein im Rahmen unserer Industrieausstellung gegenwärtig sein. Mit dem Juliusspital, dem Bürgerspital und dem Staatlichen Hofkeller werden sich die drei größten Weingüter der Stadt Würzburg auf einem gemeinsamen Stand vorstellen. Schauen Sie doch einmal vorbei, es wartet eine Überraschung auf Sie!

Zwar liegt im Wein bekanntlich Wahrheit, doch das Ziel des Bayerischen Röntgenkongress liegt in dem Erkenntnisgewinn aus der klinischen Routine, der Forschung und der Wissenschaft. In diesem Jahr legen wir ein besonderes Augenmerk auf die muskuloskelettale Radiologie, die ein wichtiger Baustein der täglichen Arbeit eines Radiologen in Klinik und Praxis darstellt. In Würzburg profitieren wir von der besonderen Situation, dass unser radiologisches Institut über eine Zweigstelle in der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus verfügt. Dies stellt sowohl für die Patienten als auch für die Mitarbeiter einen großen Gewinn dar, weil dadurch eine enge Verknüpfung von Wissenschaft, Lehre und Forschung mit der medizinischen Anwendung möglich ist.

In einer ganzen Reihe von Kongressvorträgen wird das umfassende muskuloskelettale Themenspektrum von ausgewiesenen Experten aus allen radiologischen Arbeitssektoren abgedeckt. Fächerübergreifende Unterstützung erhalten wir dabei von Kollegen der Universitätsklinik für Orthopädie unter der Leitung von Prof. Maximilian Rudert und der Universitätsklinik für Unfallchirurgie unter der Leitung von Prof. Rainer Meffert, die uns wichtige Anregungen aus der Sicht der zuweisenden Unfallchirurgen und Orthopäden geben können.

Ein persönliches Anliegen ist es mir außerdem, die Interventionelle Radiologie zu stärken. Seit 2013 verfügt unser Institut über eine W2-Professur für Interventionelle Radiologie in Deutschland, die mit Prof. Dr. Ralph Kickuth ideal besetzt worden ist. Neben zwei Sitzungen zu Interventionen an den Gefäßen und an der Leber haben Sie, liebe Kongressteilnehmer, darüber hinaus in drei Hands-on-Workshops die Gelegenheit, selbst aktiv zu werden. Auf spielerische Weise können Sie Materialien testen und Ihre Fertigkeiten am Simulator sowie am Model ausprobieren.

Auch die Herz-Diagnostik wird neben dem didaktischen Part zur Kardio-CT und Kardio-MRT durch einen spannenden Praxisteil ergänzt. Direkt im Anschluss an die Sitzungen geht es in Kleingruppen mit dem Shuttlebus zum Universitätsklinikum Würzburg, wo Livescans an Herz und Gefäßen stattfinden. Unsere hochmoderne Ausstattung mit einem Dual-Energy-CT und zwei 3-Tesla-MRT bietet dabei bestmögliche technische Rahmenbedingungen.

Da wir während unserer Tagung „viergleisig“ fahren, also Sitzungen parallel ablaufen werden, haben wir darüber hinaus die Möglichkeit, weitere für unser Fach wichtige und aktuelle Themen abzudecken: die Neuroradiologie, die Kinderradiologie, Mamma- und Abdomen-Diagnostik. Angespornt von dem Erfolg des Vorjahrs wird es zudem wieder Abrechnungsseminare inklusive  Spezialkurse zur Abrechnung von Interventionen geben, die sich an MTRAs und administrativ tätige Arbeitskräfte richten.

Sie sehen, es ist für jeden etwas geboten! Gründe, um bei der 70. Jubiläumsausgabe des Bayerischen Röntgenkongress dabei zu sein, gibt es also genug: Sei es Würzburg, sei es der Wein – oder sei es allem voran die Wissenschaft. Und verpassen Sie auch nicht die Gelegenheit, sich für eine Tour durch das im Original erhaltene Forschungslabor von Wilhelm Conrad Röntgen anzumelden.

Ich wünsche Ihnen ein paar inspirierende und lehrreiche Tage!

Ihr Thorsten Bley

28.09.2017

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