Bildquelle: Wellcome Images (CC BY-NC-ND 4.0)
News • Multiple Myelome
Wirkstoff-Mix velversprechend gegen Knochenmark-Krebs
Eine Kombination aus fünf bereits vorhandenen Medikamenten hält eine hoch aggressive Form von Knochenmarkkrebs länger in Schach. Das zeigt eine groß angelegte Studie von The Institute of Cancer Research und der Clinical Trials Research Unit an der University of Leeds.
Der Medikamenten-Cocktail gemeinsam mit einer Stammzellentransplantation ermöglicht es Menschen mit Multiplen Myelomen, länger zu leben, bevor ihre Krankheit fortschreitet. Die Standardbehandlung ist weitaus weniger erfolgreich in dieser Hinsicht, wie die Erhebung zeigt. Die Studie "MUK Nine OPTIMUM" hat eine sehr innovative Methodik genutzt und damit die Tür für den ersten maßgeschneiderten Ansatz für Personen mit den Arten von Hochrisiko-Myelomen geöffnet. Details wurden beim Jahrestreffen der American Society of Hematology der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Behandlungserfolge bei dieser Personengruppe sind derzeit eher schlecht. Alle fünf Medikamente der Kombination Bortezomib, Lenalidomid, Daratumumab, Dexamethason und die Chemotherapie mit Cyclophosphamid sind individuell zugelassen und werden klinisch eingesetzt. Dies bedeutet, dass diese Kombination über das Potenzial einer optimierten Zulassung verfügt und daher den Patienten relativ rasch zur Verfügung stehen könnte.
Bestimmte genetische Veränderungen machen Multiple Myelomen aggresiver, weniger auf eine Behandlung ansprechend und erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls. Sogenannte Ultra-Hochrisikopatienten verfügen über besonders ungünstige genetische Signaturen. Frühere Studien haben ergeben, dass sie über ein sehr hohes Risiko verfügen, innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Diagnose einen Rückfall zu erleiden. Im Gegensatz dazu verbleibt der Großteil der Patienten fünf Jahre oder länger in Remission.
An der OPTIMUM-Studie haben 107 Ultra-Hochrisikopatienten mit Myelomen teilgenommen, die zwischen 2017 und 2019 rekrutiert wurden. Dafür wurden die Überlebensergebnisse der OPTIMUM-Patienten mit jenen von Patienten der Studie "Myeloma XI" (MyXI) verglichen, die Carfilzomib, Lenalidomid, Cyclophosphamid und Dexamethason erhalten hatten. Die OPTIMUM-Patienten lebten während und nach der Behandlung wahrscheinlicher länger, bevor ihre Erkrankung fortschritt und sich die Symptome verschlechterten. Nach 18 Monaten verfügten 82 Prozent der OPTIMUM-Patienten über eine stabile Erkrankung, bei der die Wahrscheinlichkeit eines Fortschreitens gering war. Bei den MyXI-Patienten lag dieser Wert bei 67 Prozent.
Quelle: Institute of Cancer Research/pressetext
13.12.2021