Artikel • Österreich trifft Bayern
Willkommen zum Kongress
Die gemeinsame Jahrestagung der Bayerischen und der Österreichischen Röntgengesellschaft hat bisher erst zwei Mal in Bayern stattgefunden. Umso schöner, dass ich als Wahl-Österreicherin Sie nun alle hier in Rosenheim begrüßen darf.
Wie mein bayerischer Kollege Prof. Dr. Gunnar Tepe betont, liegen uns auch in diesem Jahr die vielseitigen Interessen und Bedürfnisse der Kongressbesucher am Herzen. Deshalb haben wir ein breit gefächertes und hoffentlich spannendes Programm für Ärzte, MTRAs und RTs zusammengestellt, das hilft, Kenntnisse zu vertiefen und den Austausch mit den Kollegen aller Fachgebiete zu fördern.
Als Neuroradiologin bin ich natürlich besonders gespannt auf die Vorträge zum Schlaganfall und zur Kopf-Hals-Diagnostik, aber auch die anderen Themen sind sehr vielversprechend. So halte ich die dieses Jahr neu konzipierte Vortragsreihe „Radiologie trifft…“ für sehr wichtig, da wir als Radiologen immer stärker in den Dialog mit den Klinikern eingebunden sind. Daher müssen wir uns verstärkt damit auseinandersetzen, wie wir die Fragen und Bedürfnisse des Klinikers präzise beantworten, aber auch damit, wie wir dem Kliniker und der Klinikerin unsere Erfahrungen nahebringen – ein guter Dialog zwischen Radiologen und Klinikern/Zuweisern ist darüber hinaus essentiell, um die Versorgung des Patienten stets weiter zu optimieren. Die neue Vortragsreihe beleuchtet all diese Aspekte und bietet sicher Stoff für ausreichend Diskussion.
Ein wichtiger Programmpunkt in diesem Jahr wird sicher auch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der ÖRG an Prof. Cornelia Schaefer-Prokop, eine anerkannte Expertin insbesondere in der Thorax-Bildgebung, im Rahmen der Holzknecht Lecture.
Ich freue mich, dass auch die Bayerische Röntgengesellschaft die Holzknecht Lecture zum Anlass nehmen wird, um die Grashey-Medaille an den verdienten Kollegen Prof. Dr. Reinhard Loose, für den Strahlenschutz verantwortliches Mitglied des Vorstands der Deutschen Röntgengesellschaft, für seine herausragende, jahrzehntelange Arbeit auf dem Gebiet des Strahlenschutzes, zu verleihen.
Die Holzknecht-Lecture wird in diesem Jahr von dem renommierten Radiologen und Lungenexperten Prof. Mathias Prokop aus den Niederlanden gehalten. Er wird zum Thema „Lungenscreening“ sprechen. Dieses aktuell immer noch heiß diskutierte Thema ist sowohl für die klinischen Kollegen als auch für die niedergelassenen Ärzte von Belang, da momentan klare gesetzliche Regelungen fehlen, die bestimmen, wo Screenings durchgeführt werden dürfen. Bisher ist nicht festgeschrieben, dass diese Untersuchungen in bestimmten Zentren durchgeführt werden müssen, weshalb auch niedergelassene Radiologen die Möglichkeit haben, bei entsprechender Ausstattung Lungenscreenings durchzuführen.
Was Sie im Vortragsprogramm dieses Kongresses nicht finden werden, ist das Thema Künstliche Intelligenz (KI). Als nicht wissenschaftlicher Kongress sollte das Gewicht der Veranstaltung auf der Interaktion mit den „menschlichen“ Kollegen in der Klinik liegen. Zudem ist die Thematik zumeist noch sehr experimentell und praktische Anwendungen im klinischen Alltag eher rar. In der Sitzung zur Radiologie 2030 dürfen sich die Teilnehmer nichts desto trotz auf einen kleinen Ausblick zum Potential von KI freuen.
In diesem Sinne freue mich auf ein hochkarätiges Programm und angeregte Diskussionen, die sich sicherlich bei unserem abwechslungsreichen Gesellschaftsabend in der „Alten Spinnerei“ noch entspannt vertiefen lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Elke R. Gizewski
Tagungsleitung 2019
26.09.2019