Vom „MRT für die Hosentasche“ bis zum „Diabetikerwarnhund“
Nur 2 Monate nach dem Start wurden jetzt im Lokschuppen Bottrop die vielversprechendsten Unternehmenskonzepte der ersten Wettbewerbsphase im aktuellen Durchgang des bundesweit einzigen Businessplan Wettbewerbs speziell für die Medizin-/ Gesundheitswirtschaft ausgezeichnet und mit insgesamt 5.500 Euro belohnt.
Im Rahmen einer feierlichen Prämierungsveranstaltung bekamen die anwesenden Vertreter der Gesundheitswirtschaft und Gründerunterstützung, erfolgreichen Unternehmer und weiteren Akteure einen Eindruck von der Vielfalt der innovativen Ideen im Wettbewerb. Insgesamt hatten sich in der ersten Wettbewerbsphase des von der Startbahn MedEcon Ruhr GmbH durchgeführten und durch die Europäische Union und das Land NRW geförderten Wettbewerbs 132 Gründer in 73 Projekten beteiligt. Bis zum 15. Juni 2011 können Gründungsinteressierte noch in den laufenden Wettbewerb einsteigen und sich die Chance auf eine Prämierung in der zweiten Wettbewerbsphase sichern.
Von einem kleinen portablen Magnetresonanz-Tomographen bis zur Ausbildung von Diabetikerwarnhunden sowie von einem automatischen 3D-Reinigungsverfahren für die tägliche Mundhygiene bei immobilen Patienten bis zur Produktion von gesundem Zucker reicht die Bandbreite der Geschäftskonzepte im Businessplan Wettbewerb Medizinwirtschaft 2011. Jeweils über ein Drittel aller Teilnehmer arbeiten an Innovationen im Bereich Life Science, Biomedizin und Biotechnologie und an der Entwicklung medizintechnischer Produkte. Mit dem Aufbau von IT-, Organisations- und Kommunikationslösungen für die Medizinwirtschaft beschäftigen sich 15%. Jedes zehnte Projekt konzentriert sich auf Dienstleistungen für Einrichtungen des Gesundheitswesens. 7% widmen sich dem Bereich Prävention, Rehabilitation, Wellness und Ernährung. „Wir freuen uns sehr über die Vielfalt der Geschäftsideen im Wettbewerb“, kommentiert Dr. Roland Kirchhof, Geschäftsführer der Startbahn MedEcon Ruhr GmbH. „Es zeigt, wie viel Potenzial nach wie vor in der Medizin- und Gesundheitswirtschaft liegt.“
Alle Teilnehmer der ersten Wettbewerbsphase haben zunächst einen Basis-Businessplan eingereicht. Branchenkundige Gutachter haben diese Geschäftskonzepte intensiv geprüft und die Etappensieger ausgewählt. „Dass es durch Punktgleichzeit dieses Mal ein Team mehr ist, das mit Preisgeld ausgezeichnet wird, unterstreicht die hohe Qualität aller eingereichten Bunsinesspläne“, erklärt Dr. Heike Rumpf, Projektleiterin des Wettbewerbs. „Noch nie in den bisher sechs Durchgängen des Businessplan Wettbewerbs Medizinwirtschaft wurden die in der Phase 1 eingereichten Konzepte so gut bewertet“.
Zu den Wettbewerbsbeiträgen der Phase 1 haben die ehrenamtlich tätigen Gutachter insgesamt 111 Kurzgutachten mit Einschätzungen und konkreten Tipps für die weitere Arbeit der Teilnehmer am Detail-Businessplan angefertigt. Wie wichtig vor allem dieses Feedback für die Teilnehmer ist, zeigt eine weitere Besonderheit bei dieser ersten Wettbewerbsphase: „Da Preisgelder nur an Teams vergeben werden, die nicht bereits bei anderen Wettbewerben gewonnen haben, war eines der besten Teams von einer Prämierung mit Preisgeld ausgeschlossen“, erläutert Dr. Rumpf. „Obwohl sie kein Preisgeld gewinnen können, beteiligen sich die Gründer dennoch außer Konkurrenz, da das umfangreiche, fachkundige Feedback im Wettbewerb für sie sehr wertvoll ist“. Für dieses Team ist ein weiteres nachgerückt, welches das entsprechende Preisgeld erhalten hat. Mit diesem und dem durch Punktgleichzeit ebenfalls ausgezeichneten Team freuen wir uns in Phase 1 des Businessplan Wettbewerbs Medizinwirtschaft 2011 daher über eine TOP 12 statt der üblichen TOP 10.
Bis zum 31. Juli 2011 bleibt allen Teilnehmern jetzt Zeit, um ihre Geschäftsidee anhand der qualifizierten Beurteilungen der Gutachter aus Phase 1 sowie mit Hilfe der speziell für den Wettbewerb akkreditierten Experten weiterzuentwickeln. Am 15. August 2011, zur abschließenden Prämierung, warten insgesamt 60.000 Euro auf die Besten der Besten. Gute Chancen haben dann nicht nur die TOP-Teams der ersten Wettbewerbsphase, sondern auch alle anderen Teilnehmer, die mit guten Ideen und Engagement an der Gründung ihres Unternehmens arbeiten.
Die TOP 12 in alphabetischer Reihenfolge:
abberior, Göttingen
Dr. Gerald Donnert, Dr. Vladimir Belov, Prof. Dr. Stefan W. Hell und Dr. Lars Kastrup
Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von fluoreszierenden Farbstoffen für die Zellbiologie zur Anwendung in der hochaufgelösten Mikroskopie.
bi.flow systems, Chemnitz
Dr. Jörg Nestler und Soeren Schumacher
Entwicklung von Mini-Kunststoffchips die den vollintegrierten Transport kleinster Mengen von Flüssigkeiten wie Blut und Reagenzien erlauben.
ergo Agil, Böttingen (außer Konkurrenz)
Diana Lipinski und Peter Baraitaru
Entwicklung, Produktion und Vertrieb von intelligenten Produkten für die tägliche Mobilität. Erstes Produkt ist die neuartige Gehhilfe „ergoWalker“.
IhrArzt24, Düsseldorf
Michael Kaldasch, Daria Borisenko, Carl Torsten Bernasco Lisboa, Ben El Idrissi, Markus Kraus und Ricardo Tomihide Morita
Komplementäre Vernetzung medizinischer Beratung und spezifischer Softwarelösungen zur Optimierung des Informationstransfers im Gesundheitssystem.
Laser Vision, Essen
Anja Einwag, Yong-min Jo, Philipp Naumann und Dennis Quest
Entwicklung eines Systems zur computergestützten Planung und Durchführung einer laserbasierten Operation zum Einsatz von Dental-Implantaten.
MED4Life, Bonn
Dr. Tobias Weigl, Martin Mücke und Johannes Weigl
Entwicklung eines Venenstauers mit einer integrierten „inte lligenten“ Elektroden-Technik, der eine schmerzfreie Injektion und Infusion ermöglicht.
mednodes, Berlin
Alexander Dohmen, Falko Hoffmann und Elena Ruff
Entwicklung und Vertrieb einer Software zur automatisierten Prozessunterstützung bei der Kooperation von unterschiedlichen Leistungserbringern im Gesundheitswesen.
Microeffects, Herten
Nina Kloster und Ralf Petersen
Entwicklung einer Diagnose- und Reinigungseinheit zur Vermeidung von Karies und Parodontose mittels Technologien aus Bionik, Mikro- und Nanotechnologie.
onCGnostics, Jena
Dr. Alfred Hansel, Kerstin Brox, Prof. Dr. Matthias Dürst, Lars Jansen und Martina Schmitz
Entwicklung von Tests auf molekularbiologischer Basis zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, Eierstockkrebs sowie Tumoren im Kopf-Hals-Bereich.
Redprobes, Heidelberg
Armin Poeck, Carola Filß und Prof. Dr. Roland Krämer
Entwicklung, Produktion und Vertrieb eines neuartigen Nachweisverfahrens zur Sofort-Bestimmung des Heparin-Spiegels eines Patienten.
SKY-CLICK, Kiel
Dieter Küchenmeister, Tobias Altmiks, Li Ming Chen, Amadeus Frontzek, Vincent Frontzek und Torge Heeschen
Entwicklung eines Systems mit einem barrierefreien, schnell abfließenden, speziell beschichteten Abfluss zur Vermeidung von Bakterien und Krankheitserregern.
webop, Köln
Simone Heiss, Hanswerner Bendix, Prof. Dr. Markus Heiss, Dr. Carolina Pape-Köhler und Dr. Ines von Ketelhodt-Klingemann
Erstellung einer multimedialen und interaktiven Online-Video-Plattform zur umfassenden Information rund um einen operativen Eingriff.
01.06.2011