Ultraschall liefert schnelle Diagnose bei Darmbeschwerden

Bauchschmerzen und Darmgrummeln hin und wieder – das kennt fast jeder. Ziept oder drückt es jedoch oft und heftig, können entzündliche Darmerkrankungen die Ursache sein. Blinddarm-entzündung und Divertikulitis – entzündete Ausstülpungen der Dickdarmschleimhaut – gelten inzwischen als „Volkskrankheiten“. Ein Blick in den Darm mittels Ultraschall kann rasch eine eindeutige Diagnose liefern.

Quelle: pixelio/Paulaeatsu2
Quelle: pixelio/Paulaeatsu2

Immer häufiger führen Ärzte bei unklaren Bauchschmerzen als erstes eine Ultraschalluntersuchung durch. „Moderne Ultraschallgeräte machen die Wände von Dünn- und Dickdarm sichtbar. Anhand der Bilder kann ein qualifizierter Arzt das aktuelle Stadium einer Darmerkrankung feststellen. Vielen Patienten bleibt dadurch eine unangenehme Darmspiegelung oder eine Strahlenbelastung durch Röntgen oder Computertomografie erspart“, erläutert DEGUM-Präsident Professor Dr. med. Dieter Nürnberg von den Kliniken Neuruppin. Auf dem Monitor seines Ultraschallgeräts sieht der Arzt zum Beispiel krankhafte Ausstülpungen im Dickdarm, „Divertikel“ genannt. Ihre Entzündung, die „Divertikulitis“, ist ein häufiger Grund für intensive Bauchschmerzen. Divertikel bilden sich meist bei älteren Menschen über 60 Jahren, die sich ballaststoffarm ernähren. Die Ausstülpungen sind häufig mit Kot und Bakterien gefüllt. Entzündete Divertikel können den Darm einengen und einen Darmverschluss auslösen.

Eine frühe Diagnose ist daher entscheidend für die Therapie: „Der Ultraschallbefund ist hierfür oft richtungsweisend”, betont Dr. med. Hans Worlicek, Sonografie-Experte vom Facharztzentrum Gastroenterologie in Regensburg. Sie besteht in leichteren Fällen in der Gabe von Antibiotika, in schweren Fällen wird eine Operation notwendig.
Auch bei plötzlichen heftigen Schmerzen im rechten Unterbauch kann eine Ultraschalluntersuchung wegweisend für die Diagnose sein. „Eine akute Blinddarmentzündung wird dadurch mit 90-prozentiger Sicherheit erkannt”, so Dr. Worlicek im Vorfeld des Pressegesprächs am 3. Februar 2010: „Komplikationen wie Abszesse, Fisteln und Engstellen des Darmes können mit einer Häufigkeit von 70 bis 90 Prozent nachgewiesen werden.”

01.02.2010

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