News • Schlaganfall-Versorgung
Rollenverteilung: Das ‚Who is who‘ im Stroke Team
Wie interpretieren die verschiedenen Berufsgruppen ihre Rollen im interprofessionellen Team einer Stroke Unit? Welche unausgesprochenen Erwartungen prägen den Arbeitsalltag? Und wie lassen sich daraus konkrete Verbesserungen für die Zusammenarbeit und in der Schlaganfall-Versorgung ableiten?

Bildquelle: Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft; Foto: privat
Diesen wichtigen Fragen widmet sich auf dem 1. Deutschen Schlaganfallkongress, dem DSG25, eine breit aufgestellte Podiumsdiskussion mit neun Teilnehmenden. Moderiert wird die Runde von der 3. Vorsitzenden der DSG, Professorin Waltraud Pfeilschifter, Chefärztin der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie am Klinikum Lüneburg sowie Neslihan Cörten M.A., Stroke Nurse, vormalige Leiterin einer Stroke Unit und ab 01.07.2025 Mitglied der Pflegedirektion der Knappschaft Kliniken Westfalen.
„Die impliziten Rollenverständnisse im Stroke-Unit-Team einmal ganz bewusst zur Sprache zu bringen – offen, ehrlich und praxisnah –, das ist die Idee unserer Podiumsdiskussion“, erklärt Neslihan Cörten. „Denn viele Reibungspunkte in der interprofessionellen Arbeit sind vorhersehbar. Indem wir sie sichtbar machen, bieten wir Raum für Reflexion – und idealerweise auch für Lösungen.“

Bildquelle: Klinikum Lüneburg; Foto: Andreas Tamme
Die Diskussion bringt Schlaganfall-Spezialisten aller zentralen Berufsgruppen der Stroke Unit zusammen: Neurologie, Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. Wie gut die interdisziplinäre Kommunikation funktioniert, soll dann wie in bekannten Talkshows über Fragen und Antworten diskutiert werden. „Unsere Zuhörenden können die Impulse unserer Gäste mit Situationen aus ihrem eigenen Arbeitsalltag abgleichen“, sagt Professorin Waltraud Pfeilschifter. Wer führt wann am besten und wie wird die Verantwortung geteilt? Wie gelingt es, alle Teammitglieder in Entscheidungsprozesse einzubeziehen? Wie wird in den Teams mit emotional belastenden Situationen umgegangen? „Ich bin mir sicher: Jeder wird ein Aha-Erlebnis haben – das haben wir nämlich bereits in der Vorbereitung“, verrät Pfeilschifter.
Die Moderatorinnen beziehen vor Ort natürlich auch noch gezielt das Publikum ein. So können Teilnehmende auch ihre eigenen Erfahrungen teilen. „Wir wünschen uns einen lebendigen Dialog auf Augenhöhe“, so Cörten. „Vielleicht ergeben sich sogar neue interprofessionelle Projekte, die dazu führen, dass die Stroke Units noch mehr als sie es bereits jetzt schon sind, zu einem sicheren Ort für Patienten und einem sinnstiftenden Arbeitsplatz für das ganze Behandlungsteam werden.“
Quelle: Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft
15.05.2025