Qualität sichern – Infektionen vermeiden

Initiative Infektionsschutz veröffentlicht Katalog messbarer Qualitätskriterien

Zur Unterstützung von Gesundheitseinrichtungen hat die Initiative Infektionsschutz einen Katalog messbarer Qualitätsindikatoren entwickelt. Auszüge der erarbeiteten Qualitäts-

kriterien wurden erstmalig im Dezember 2011 im Rahmen eines Workshops des AQUA-Instituts zum Thema „Vermeidung von nosokomialen Infektionen“ vorgestellt.

Prof. Dr. Axel Kramer
Prof. Dr. Axel Kramer

 „Unser Ziel war es, eine Liste von Qualitätskriterien zu erarbeiten, die vor allem die Prozess- und Strukturqualität medizinischer Leistungen berücksichtigt“, erläutert Prof. Dr. Axel Kramer, Direktor des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. „Dadurch soll sichergestellt werden, dass alle Abläufe und deren Organisation so gestaltet und durchgeführt werden, dass das Risiko der Infektionsübertragung multiresistenter Erreger minimiert wird.“

Einen Teil der Qualitätsparameter präsentierte Prof. Kramer am 12. Dezember 2011 stellvertretend für die Initiative Infektionsschutz beim Scoping Workshop des Göttinger AQUA-Instituts für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH. Im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) soll das AQUA-Institut Prozedere zur Qualitätssicherung entwickeln, um die Zahl der postoperativen Wundinfektionen und Gefäßkatheter-assoziierten Infektionen nach Operationen zu verringern. Im Rahmen dieses Auftrags unterstützt Prof. Kramer im Expertenpanel „Postoperative Wundinfektionen“ das AQUA-Institut bei der Entwicklung effektiver Indikatoren.

„Es reicht nicht aus, Qualitätsergebnisse, wie z. B. MRSA-Infektionsraten, zu messen“, betont der Vorstandsreferent der DAK-Gesundheit Dr. Jan Helfrich. „Damit kann man lediglich den Erfolg der Maßnahmen überprüfen. Infektionsprävention beginnt viel früher, nämlich in allen Teilprozessen und besonders an den Schnittstellen der Patientenbetreuung.“ Die Liste umfasst 18 Qualitätsindikatoren mit den dazugehörigen messbaren Parametern, wie beispielsweise das Vorhandensein einer Hygienekommission, den Ablauf der Diagnostik und die Teilnahme an sektorübergreifenden Netzwerken. „Angepasst an die lokalen Verhältnisse kann unser Qualitätskriterienkatalog medizinischen Einrichtungen bei der Verbesserung ihrer Qualitätssicherung helfen“, sagt Dr. Dr. Frank Kipp, leitender Krankenhaushygieniker am Institut für Hygiene des Universitätsklinikums Münster.

Den Katalog finden Sie als Download auf der Website.

 

18.04.2012

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