Optimierung der Forschungsförderung für die Medizintechnik notwendig
Aus Sicht des Medizintechnik-Branchenverbands SPECTARIS ist eine Optimierung der Forschungsförderung notwendig, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu stärken. „Die Medizintechnik als Hightech-Branche hat in der Vergangenheit stark von einer zielgerichteten Projektförderung profitiert“, sagte SPECTARIS-Geschäftsführer Sven Behrens anlässlich der weltweit größten Medizinmesse MEDICA in Düsseldorf. Diese Förderung habe dazu beigetragen hat, dass die Medizintechnik in vielen Bereichen Weltmarktführer sei. Die Pläne der Bundesregierung zur Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung lehnt der Verband deshalb dann ab, wenn dies zu Lasten der Projektförderung gehe.
„Die steuerliche Förderung beinhaltet zu viele Streuverluste und sollte daher nur ergänzend eingesetzt werden“ so Behrens. Es überwiege die Gefahr von Mitnahmeeffekten und der Zerstörung einer bisher erfolgreichen Netzwerkstruktur von Firmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen zugunsten einer Gießkannenförderung. Notwendig sei daher eine zielgerichtete Projektförderung für die Medizintechnik, sie zum Beispiel auch für die Optischen Technologien existiere.
Für die Optimierung hat DIW econ, das Consulting-Unternehmen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), im Auftrag von SPECTARIS ein transparentes ökonomisches Verfahren entwickelt, mit dem förderfähige Zukunftsbranchen identifiziert werden können. Damit liege ein konkreter Lösungsvorschlag zu den bisher größten Schwächen der Projektforschung auf dem Tisch: Die Subjektivität bei der Auswahl der zu fördernden Technologiefelder und die Transparenz des Entscheidungsprozesses. „Mit einer so optimierten Projektförderung wird man das Ziel der Stärkung der Innovationskraft des Mittelstandes eher erreichen als mit der steuerlichen Forschungsförderung“, betonte der SPECTARIS-Geschäftsführer.
SPECTARIS, der Verband der Hightech-Industrie, vertritt im Fachverband Medizintechnik rund 160 deutsche Unternehmen des Investitionsgüter- und Hilfsmittelsektors, die vor allem Hightech-Produkte produzieren und stark exportorientiert sind. Die deutschen produzierenden Medizintechnikunternehmen erzielten 2008 einen Gesamtjahresumsatz von rund 18 Milliarden Euro und beschäftigten mehr als 100.000 Menschen in 1.250 Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten. Seine überwiegend mittelständischen Mitgliedsunternehmen unterstützt SPECTARIS sowohl durch aktives Branchenmarketing im In- und Ausland, die Vertretung der Interessen gegenüber der Politik, als auch durch diverse Serviceangebote wie Seminare und der Zulieferung von Branchendaten.
16.11.2009