Bildquelle: Universitätsmedizin Magdeburg; Fotografin: Sarah Kossmann
News • Uro-Onkologie-Studie
Mit Mikro-Ultraschall Prostatakrebs präzise erkennen
Prostatakrebs frühzeitiger erkennen – das ist das Ziel einer weltweiten klinischen Studie mit 1.200 Betroffenen, an der auch die Universitätsklinik für Urologie, Uro-Onkologie, robotergestützte und fokale Therapie Magdeburg beteiligt ist.
Die Studie untersucht die Effektivität eines innovativen Mikro-Ultraschallgerätes im Vergleich zur MRT-basierten Standardmethode zur Diagnose von Prostatakarzinomen. Das neuartige ExactVu-System des US-Herstellers Exact Imaging verspricht in kürzerer Zeit eine genauere Unterscheidung zwischen gut- und bösartigem Gewebe. Besonders Männer ab 50 Jahren, die sich in der Prostatakrebs-Vorsorge befinden, würden von dieser Entwicklung profitieren. Die Studie wird an 13 nationalen und internationale Kliniken durchgeführt.
Prostatakrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung des Mannes. Laut Robert Koch-Institut erkranken pro Jahr bundesweit fast 70.000 Männer neu an dieser Krebsform.1 Früh erkannt, kann das die Heilungschancen verbessern und das Risiko für Metastasen senken. Neben einer Tastuntersuchung ab 45 Jahren kommt bei Verdacht auf Prostatakrebs ein Test auf das Prostata-spezifische Antigen (PSA) zum Einsatz. Ein erhöhter PSA-Wert kann einen frühzeitigen Hinweis auf Prostatakrebs geben, aber auch andere Ursachen haben. „Die herkömmliche PSA-Blutwertbestimmung reicht für die Prostatakrebsfrüherkennung nicht mehr aus. Um möglichst genau sagen zu können, ob eine aggressive Prostatakrebserkrankung vorliegt, nutzen wir moderne bildgebende Verfahren, um den Krebs sichtbar zu machen“, erklärt Prof. Dr. Martin Schostak, Direktor der Universitätsklinik für Urologie, Uro-Onkologie, robotergestützte und fokale Therapie Magdeburg und Studienleiter in Deutschland.
Im Fokus der Studie unter dem Titel „OPTIMUM“ steht eine Bildgebungsmethode der neuesten Generation – das hochauflösende ExactVu-System, ein 29-MHz-Mikro-Ultraschallgerät zur Diagnose von Prostatakarzinomen. „Das System arbeitet mit einer dreifachen Auflösung im Vergleich zu herkömmlichen Geräten“, so Schostak. Damit sei man in der Lage, in kürzerer Zeit auch kleinste Veränderungen in der Prostata zu erkennen und eine genauere Diagnose zu stellen. „Dieses innovative Gerät hilft, überflüssige Biopsien zu vermeiden und gleichzeitig eine besonders präzise Diagnose zu ermöglichen. Besonders im Kontext einer sogenannten fokalen Therapie spielt dies eine entscheidende Rolle und verbessert die Patientenversorgung erheblich.“ Im Rahmen der Studie wird die Effektivität dieses Verfahrens im Vergleich zur MRT-basierten Standardmethode evaluiert.
- Prostatakrebs (Prostatakarzinom); Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut (Stand: 30.09.2022)
Quelle: Universitätsmedizin Magdeburg
02.10.2023