News • COVID-Tests für Privatzahler
Labor-Experten mahnen solidarischen Umgang mit Ressourcen an
Die rasante Entwicklung der Fallzahlen von SARS-CoV-2 stellt für alle medizinischen Einrichtungen sowie für die Kollegen, die sich täglich im Gesundheitswesen zur Bewältigung dieser Krise einsetzen, eine besondere Herausforderung dar. Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL) weist in dieser Situation auf besorgniserregende Entwicklungen beim Umgang mit Labortests hin.
Derzeit wird das Virus molekulargenetisch direkt anhand seiner Erbsubstanz (RNA) nachgewiesen. Bis auf weiteres sind die Testressourcen dafür beschränkt und müssen für die Personenkreise reserviert sein, die in diesem dynamischen Prozess vom Robert Koch-Institut priorisiert werden. Die vom RKI angepassten Kriterien für eine Diagnostik auf SARS-CoV-2 sind Menschen mit einschlägigen Symptomen, direkte Kontaktpersonen von Infizierten, Risikopatienten mit Vorerkrankungen sowie medizinisches Personal. Die DGKL schließt sich damit ausdrücklich dem dringenden Aufruf des Präsidenten des RKI, Lothar Wieler, an. Es ist weder sinnvoll noch ethisch oder medizinisch gerechtfertigt, Tests auf Privatzahlerbasis anzubieten oder die Zahl der Tests ohne medizinische Indikation unnötig zu erhöhen.
Des Weiteren appelliert die DGKL mit Nachdruck an die Verantwortlichen in der Politik, sich für die Versorgung und Zulieferung der dringend benötigten Reagenzien einzusetzen. Ein Ausbleiben der Belieferung testender Labore mit den notwendigen Test-Kits und Reagenzien hätte fatale Folgen für die Diagnostik von SARS-CoV-2 und würde die Patientensicherheit nahhaltig gefährden.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL)
29.03.2020