Video • Info-Kampagne zu Strahlenschutz
Abschied von der Bleischürze bei Röntgen und CT
Die klassische Bleischürze bei bildgebenden Verfahren wie Röntgen- und CT-Untersuchungen hat ausgedient. Möglich machen dies moderne Geräte, digitale Bildauswertung und kompetente Radiologietechnologen.
Der Berufsfachverband für Radiologietechnologie Österreich (rtaustria) informiert Patienten im Rahmen einer Info-Kampagne über die Neuerung und deren Vorteile.
„Dank des technologischen Fortschritts braucht es für die Untersuchungen heute weniger Strahlung als früher“, erklärt Sabine Weissensteiner, MA, Präsidentin des Berufsfachverbands, die Vorteile, die mit dem Abschied von der Bleischürze verbunden sind. „Wir Radiologietechnologen können die Strahlung genauer dosieren, dadurch wird die Strahlenbelastung pro Untersuchung für Patienten weniger. Die zu untersuchenden Körperregionen können wir zudem optimal eingrenzen. Durch Computerunterstützung sind kleinere Läsionen noch früher sichtbar. Insgesamt sind die Untersuchungen jetzt noch genauer, sicherer und schneller.“
Das Aus für die Bleischürze am Patienten kam im August 2023 im Rahmen einer gemeinsamen Empfehlung der fünf relevanten Fachgesellschaften für Strahlenschutz und Bildgebung in Österreich. Die Empfehlung erfolgte auf Basis internationaler Studien und Entwicklungen. Die Empfehlungen gelten für Spitäler ebenso wie für Röntgeninstitute. Lediglich beim Zahnarzt gibt es nach wie vor aus rechtlichen Gründen die Strahlenschutzschürze. Das Personal, das täglich im Strahlenbereich arbeitet, trägt weiterhin entsprechende Schutzkleidung.
Ganz besonders wichtig ist uns natürlich, im persönlichen Gespräch etwaige Ängste ernst zu nehmen und verständlich und umfassend aufzuklären. Die Berufskollegen sind hier wirklich sehr engagiert
Sabine Weissensteiner
Bei den Patienten ist das Aus der Schürze jedoch noch nicht in den Köpfen angekommen. Der Berufsfachverband ist sich bewusst, dass die Bleischürze für viele eine „gelernte Maßnahme“ ist und eine nicht zu unterschätzende psychologische Komponente hatte. „Es ist uns darum ein Herzensanliegen, Patienten umfassend zu informieren und Gesundheitsberufe bei der Beantwortung sämtlicher Fragen zu unterstützen“, so Weissensteiner.
Präsentiert wurde die Info-Kampagne beim „Österreichkongress für Radiologietechnologie“, der von 12.04. bis 13.04.2024 in Graz stattgefunden hat, vor knapp 600 Berufskollegen. Zu den Maßnahmen gehören Info-Plakate für Patienten, Info-Karten, eine Landingpage auf der rtaustria-Webseite, ein Erklär-Video in einfacher Sprache (siehe oben), ein Podcast, Informationsmaterialien für Radiologietechnologen, Ärzte sowie weitere Gesundheitsberufe. „Ganz besonders wichtig ist uns natürlich, im persönlichen Gespräch etwaige Ängste ernst zu nehmen und verständlich und umfassend aufzuklären. Die Berufskollegen sind hier wirklich sehr engagiert“, betont die rtaustria-Präsidentin.
Quelle: Berufsfachverband für Radiologietechnologie Österreich (rtaustria)
17.05.2024