Hören für alle: DFG fördert Forschergruppe

Das „Hören für alle“ mithilfe technischer und psychoakustischer Lösungen zu verbessern, das hat sich die von der Universität Oldenburg koordinierte Forschergruppe „Individualisierte Hörakustik“ seit 2012 zum Ziel gesetzt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert diese nun aufgrund einhellig positiver Gutachterempfehlungen mit einem Betrag von 1,95 Millionen Euro für weitere drei Jahre.

Das Projekt \Hearing4all\ wird weitere drei Jahre gefördert werden.
Das Projekt \"Hearing4all\" wird weitere drei Jahre gefördert werden.
Quelle: panthermedia.net/Piotr Marcinski

„Die Arbeiten und Ergebnisse der Forschergruppe zählen zur Weltspitze der Hörakustik“, heißt es in dem Bewilligungsschreiben der DFG. Beteiligt sind neben dem Department für Medizinische Physik und Akustik der Universität Oldenburg auch das Kompetenzzentrum HörTech und die Jade Hochschule in Kooperation mit der Fraunhofer-Projektgruppe für Hör-, Sprach- und Audiotechnologie. Die Forschungsarbeiten der Gruppe stellen gewissermaßen den technologischen Kern des Exzellenzclusters „Hearing4all“ dar. Das Exzellenzcluster unter Oldenburger Federführung vereint Hörforscher der Universität Oldenburg, der Medizinischen Hochschule Hannover und der Universität Hannover.

„Die DFG-Forschergruppe trägt mit ihren Arbeiten auf beispiellose Art und Weise zum Wohl von Hörgeschädigten bei. Die weitere Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft würdigt die hohe nationale und internationale Bedeutung der Oldenburger Hörforschung“, erklärt Prof. Dr. H.-Jürgen Appelrath, Vizepräsident für Forschung der Universität Oldenburg.

Die Wissenschaftler arbeiten daran, individuelle und extrem leistungsfähige Hörsysteme zu entwickeln, die das beidohrige Hören möglichst genau abbilden. Immerhin steigt die Zahl der hörgeschädigten Menschen stetig; in Deutschland ist fast jeder Fünfte betroffen. Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten steht eine Lösung für diejenigen Menschen, die noch kein klassisches Hörgerät brauchen, bei denen aber das eigene Hören nicht ausreicht, um in akustisch anspruchsvollen Situationen gut an einem Gespräch teilnehmen zu können – wie beispielsweise in einem belebten Café. Die neue Technik soll die akustische Wahrnehmung in möglichst vielen Situationen für eine große Zahl von individuellen Nutzerprofilen vorhersagbar und steuerbar machen, um sie dadurch zu optimieren. „Wir sind froh und stolz, dass wir die Gutachter mit unseren wissenschaftlichen und technologischen Fortschritten überzeugt haben und unsere Vision eines Hörgeräts der Zukunft weiter verfolgen können“, sagt Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier, der zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Volker Hohmann die DFG-Forschergruppe leitet.

Quelle: Pressemitteilung Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

16.04.2015

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