Feuer in Russland: Untrainierte Atemschutzträger brauchen Übung

Schon seit Wochen wird Russland von den schwersten Wald- und Torfbränden seit Jahrzehnten in Atem gehalten. Die Sterblichkeit alleine im besonders durch giftige Verbrennungsgase belasteten Moskau steigt auf die doppelte Zahl. Effektiver Atemschutz für die Bevölkerung und vor allem für die zahlreichen Helfer tut Not, als Sofortmaßnahme schickte Deutschland bereits 100.000 Atemschutzmasken in die russische Hauptstadt.

Photo: Feuer in Russland: Untrainierte Atemschutzträger brauchen Übung

Trotz umfangreicher und bebilderter Anleitungen sind Maskennutzer oft überfordert mit der richtigen und vor allem sicheren Anwendung. Arbeits- und Atemschutzexperte TSI rät zu Dichtsitzprüfungen der Masken am Träger:
"Nahezu jeder untrainierte Maskenträger neigt dazu, bereits beim Anlegen der Maske kleine Fehler zu machen. Die Schutzwirkung wird dadurch drastisch reduziert, die Gefahr einer gesundheitlichen Beeinträchtigung ist immens", erklärt Suzanne Depiereux von TSI (www.tsi.com).

Nicht einmal bei Feuerwehr oder Polizei liegen einheitliche Vorgaben zur Dichtsitzprüfung vor. Statt unsicherer Handballentests bieten Dichtsitzprüfgeräte auch hier eine Lösung innerhalb weniger Minuten. Fehler wie zu schlaffe Befestigungen, störende Bärte oder Haare können so schnell entdeckt werden. Messtechnik-Spezialist TSI bietet zwei alternative Geräte, die eine Prüfung im Feld am Menschen möglich machen: für umfangreiche und quantitative Prüfungen bietet sich der PortaCount an. Hier wird mit einem Zahlenwert der Dichtsitzfaktor, auch Fit Faktor genannt, angezeigt. Je höher dieser ist, desto dichter schließt die Maske ab. "Für das regelmäßige Training von Berufsmaskenträgern ist das Gerät der Maßstab, denn eine Prüfung findet auch statt, wenn sich der Träger bewegt. Hier liegt ein weiteres Risikopotential, dass durch Tragebewegungen schlecht sitzende Masken die Schutzwirkung verlieren", so Suzanne Depiereux. Das TSI QFit ist ein handliches Gerät für qualitative Prüfungen - auch direkt vor einem Einsatz im Brandgebiet.

"Dieser Routinecheck kann Leben retten. Leider gibt es weder in Deutschland noch der EU allgemeingültige gesetzliche Vorschriften sondern lediglich Richtlinien wie die BGR 190 oder die EN529:2005 für die Prüfung des Dichtsitzes. Ein hohes Risiko, dem sich ganze Berufsgruppen aussetzen", beschreibt Suzanne Depiereux die Risiken. Dabei zeigt das QFit, wie schnell und simpel eine Prüfung stattfinden kann: Hier wird der Maskenträger automatisch zerstäubten Geschmacksstoffen wie Bitrex(r) ausgesetzt. Im Fall einer undichten oder falsch angelegten Maske bedeutet dies lediglich einen deutlichen Nachgeschmack, jedoch kein gesundheitliches Risiko. In einer Kombination aus regelmäßigem Training und Tests sieht Spezialist TSI die größte Sicherheit für Träger von Atemschutzmasken. In den USA wie auch in Großbritannien sorgen bereits gesetzliche Vorgaben bzw. hohe nationale Standards für solche Sicherheitsmaßnahmen. Europa sollte hier schnellstmöglich nachziehen.

 

Bildquelle: Deutsche Marine

13.08.2010

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