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News • Maßnahmen zur Versorgungssicherheit
Energiesparen in Klinken: Eine enorme Herausforderung
Wegen der aktuellen Energiekrise sind auch Kliniken angehalten, ihren Energieverbrauch deutlich zu reduzieren. Das Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) gibt Einblicke, wie es diese Herausforderung angeht.
Im Hinblick auf die aktuelle Energiekrise und die Versorgungssicherheit in den Wintermonaten folgt das Universitätsklinikum Heidelberg den Bundesverordnungen zu kurz- und mittelfristigen Energiesparmaßnahmen (EnSikuMaV und EnSimiMaV). Ziel der geforderten Maßnahmen ist es, ab sofort bis einschließlich Februar 2023 20 Prozent Energie einzusparen. „Alle öffentlichen Einrichtungen sind vom Bund dazu angehalten, über den kommenden Winter ihre Wärme-, Kälte- und Stromnutzung zu reduzieren. Ausgenommen ist die unmittelbare Patientenversorgung“, betont Prof. Dr. Ingo Autenrieth, Leitender Ärztlicher Direktor des UKHD. „Energiesparen ist derzeit eine gesellschaftliche Pflicht und eine wirtschaftliche Notwendigkeit, beides betrifft auch das Universitätsklinikum Heidelberg. Wir tun, was möglich ist – ohne die Patientenversorgung zu beeinträchtigen.“
Die hohen Verbräuche in der Patientenversorgung können wir kaum durch die inzwischen angelaufenen Einsparungen in den Büro-, Labor- und zentralen Versorgungsbereichen kompensieren
Katrin Erk
Die Höhe der Einsparungen, die das UKHD als Ganzes durch Umstellungen in patientenfernen Bereichen erreichen kann, ist dagegen noch nicht bezifferbar. „Wir sind gut vorbereitet, aber trotzdem sind die erwünschten Einsparungen für uns eine große Herausforderung“, stellt die Kaufmännische Direktorin Katrin Erk klar. „Die hohen Verbräuche in der Patientenversorgung können wir kaum durch die inzwischen angelaufenen Einsparungen in den Büro-, Labor- und zentralen Versorgungsbereichen kompensieren.“ Nicht nur, dass die Patientenversorgung den Großteil der Gebäudeflächen einnehme, die Medizintechnik für Diagnostik und Therapie verursache auch den weitaus größten Energiebedarf. „Für das Gesamtunternehmen UKHD sind 20 Prozent zum heutigen Stand daher kaum zu schaffen, was uns auch im Hinblick auf die Kostenentwicklung Sorgen bereitet“, so Erk.
Bereits im Juli dieses Jahres, als die Bundesnetzagentur aufgrund der eingeschränkten Gaslieferungen die Alarmstufe Rot ausrief, hatte das UKHD gemeinsam mit der Universität und dem Deutschem Krebsforschungszentrum die Task Force „Energie, Versorgungs- und Betriebssicherheit“ ins Leben gerufen, die sich seitdem wöchentlich trifft. „Was die patientenfernen Bereiche betrifft – Büros, Labore, Lehrbereiche, Lager oder auch Flure und Eingangsbereiche – sind wir optimistisch, deutliche Energieeinsparungen überwiegend über zentral gesteuerte Maßnahmen wie Raumtemperaturen und Lüftung erreichen zu können“, sagt Pflegedirektor Edgar Reisch, Leiter der neuen Taskforce. Gleichzeitig bittet er die Mitarbeitenden des UKHD um Verständnis: „Es ist uns bewusst, dass insbesondere die geforderte niedrigere Raumtemperatur in Büros und Gemeinschaftsräumen vielen nicht behaglich sein wird. Trotzdem bitte ich um Verständnis, denn ohne Temperaturabsenkung haben wir keine Chance auf ausreichende Energieeinsparungen. Wir sitzen alle im selben Boot.“ Die Umstellungen der Heiz- und Lüftungsanlagen für die patientenfernen Bereiche sind mit Beginn der Herzperiode ab 1. Oktober angelaufen.
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Gemäß der Vorgaben werden unter anderem Flure, Hallen und Treppenhäuser auf maximal 18°C, Büro-, Konferenz- oder Seminarräume, in denen überwiegend sitzende Tätigkeiten ausgeübt werden, sowie Laborflächen auf maximal 19°C beheizt. Beträchtliche Einsparungen werden durch das Absenken der Vorlauftemperaturen der Heizanlagen in allen Gebäuden des UKHD erreicht. In Hörsälen und Laboren wurde die Luftwechselrate reduziert und an die tatsächliche Belegung angepasst, in Hallen, Fluren und Eingangsbereichen ebenfalls die Lüftung gedrosselt, die Beleuchtungen auf das Notwendige reduziert und in geeigneten Bereichen auf Zeitschaltuhren umgestellt. Die Sicherheit bleibt überall gewährleistet, Wege ausreichend ausgeleuchtet und die Belüftung wird an die jeweilige Hygienevorgabe und Infektionslage angepasst.
In puncto Stromverbrauch von Kleingeräten ist das UKHD auf das Engagement der Mitarbeitenden angewiesen. Denn auch der kleine persönliche Beitrag am Arbeitsplatz fällt bei 13.000 Mitarbeitenden ins Gewicht. Mit einem „Energiespar-Tag“ am 28. September 2022 wurde das Einsparpotential, das die Mitarbeitenden selbst beeinflussen können, erhoben. An diesem Tag waren alle Mitarbeitenden aufgerufen, zwischen 0 und 24 Uhr besonders aufmerksam beim Energiesparen zu sein. Die anschließenden Auswertungen zeigten, dass insbesondere im Bürobereich – als Referenzgebäude diente der Verwaltungsbau im Neuenheimer Feld 672 – Stromeinsparungen von etwas mehr als zehn Prozent möglich sind. „Hier machte sich die Reduktion der Treppen- und Flurbeleuchtung, aber auch das Abschalten der zahlreichen Kleingeräte bei Nichtnutzung – von der Kaffeemaschine über Mini-Kühlschrank bis zu Rechner und Drucker – bemerkbar“, so Reisch. „Der Anfang ist gemacht, nun gilt es, über den Winter nicht nachzulassen und weitere Ideen zum Energiesparen umzusetzen.“
Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg
18.11.2022