News • Forschungsprojekt MINI
Elektromagnetische Felder für Anästhesie ohne Medikamente
Mit elektromagnetischen Feldern die Schmerzweiterleitung unterbinden: Diesen Ansatz verfolgen Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg und der Universität Freiburg in einem Forschungsprojekt, das ab Februar von der Carl-Zeiss-Stiftung mit 749.000 Euro im Rahmen des CZS Wildcard Programms gefördert wird.
Im Projekt MINI, kurz für Magnetisch Induzierte NeuroInhibition, untersuchen Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen die Wirksamkeit von magnetischen Feldern im Kilohertz-Bereich zur Blockade der Nervenleitung. Diese Methode könnte eine schnelle, nicht-invasive und reversible Schmerzausschaltung ohne die Risiken einer Lokalanästhetika-Injektion ermöglichen.
Die Möglichkeit, Schmerzwahrnehmung präzise ohne Medikamente oder invasive Eingriffe zu hemmen, könnte die Lebensqualität vieler Patienten erheblich verbessern
Nils Schallner
In dem interdisziplinären Projekt arbeiten Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg aus der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin und der Abteilung für Medizinphysik der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie sowie der Universität Freiburg am Institut für Mikrosystemtechnik der Technischen Fakultät zusammen.
„Die gezielte Hemmung einzelner Nervenbahnen über magnetische Felder hat das Potenzial, die Anästhesiologie nachhaltigzu verändern“, sagt Prof. Dr. Nils Schallner, Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Freiburg. „Die Möglichkeit, Schmerzwahrnehmung präzise ohne Medikamente oder invasive Eingriffe zu hemmen, könnte die Lebensqualität vieler Patienten erheblich verbessern.“
„Wir wissen, dass magnetische Felder im Kilohertz-Bereich grundsätzlich geeignet sind, Nervensignale zu hemmen. Jetzt geht es darum, diese Hemmung möglichst sicher, schonend und präzise zu gestalten“, sagt Prof. Dr. Thomas Stieglitz, Leiter der Professur für Biomedizinische Mikrotechnik am Institut für Mikrosystemtechnik der Universität Freiburg. „Oder", fügt Dr. Sebastian Littin, Arbeitsgruppenleiter der Abteilung für Medizinphysik der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, hinzu, „die Hemmung gezielt zu verhindern, wenn sie bei anderen Anwendungen nicht erwünscht ist.”
Quelle: Universität Freiburg
17.01.2024