Neurodegenerative Erkrankungen

DZNE koordiniert Forschungsprojekt zur Ultrahochfeld-MRT

Fachleute für Magnetresonanztomographie (MRT) des DZNE optimieren im Rahmen eines internationalen Projekts die Steuerung von MRT-Scannern, um feinere Details des menschlichen Gehirns sichtbar machen zu können. Damit sollen krankhafte Veränderungen erfasst werden, die im Zusammenhang mit „spinozerebellären Ataxien“ auftreten. Diese neurodegenerativen Erkrankungen äußern sich durch Bewegungsstörungen und andere Beeinträchtigungen.

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Quelle: Shutterstock/Tatiana Shepeleva

Das aktuelle Projekt mit dem Namen „SCAIFIELD“ widmet sich der 7-Tesla-MRT. Europaweit gibt es etwa 20 dieser Geräte, so auch am DZNE in Bonn. Obwohl die hohe Feldstärke prinzipiell eine besonders hohe räumliche Auflösung ermöglicht – sie hat also das Potenzial, feine Details zu erfassen –, bringt diese Technik auch Herausforderungen mit sich. Denn bei der 7-Tesla-MRT ist die Wellenlänge der Radiowellen im Gewebe physikalisch bedingt kleiner als die Größe des menschlichen Kopfes. 

„Wir haben Wellenberge und Wellentäler, die sich über das Gehirn verteilen und sich zudem überlagern können. Infolgedessen ist das elektromagnetische Feld nicht überall gleich stark. Das verschlechtert an manchen Stellen das Signal-zu-Rausch-Verhältnis und damit die mögliche Auflösung. Im Zentrum des Gehirns ist die Bildqualität gut und wird nach außen hin schlechter“, sagt Prof. Tony Stöcker, Physiker und MRT-Experte am DZNE in Bonn, der das SCAIFIELD-Konsortium koordiniert. „In gewisser Weise ist es so, als ob man in einem dunklen Raum ein großes Wandgemälde mit einer Taschenlampe beleuchtet. Außerhalb des Lichtflecks bleibt das Bild im Halbdunkel. Details sind dann schwer zu erkennen.“

Gemeinsam mit Fachleuten aus Belgien, Norwegen und der Türkei wollen die Forschenden des DZNE Messprotokolle und weitere Verfahren entwickeln, um die bestehende MRT-Technik maximal auszureizen. „Dabei kommt uns zugute, dass sich bei MRT-Scannern grundsätzlich viele Parameter per Software einstellen lassen. Das bietet enorme Flexibilität, macht die Aufgabe aber auch komplex“, sagt Stöcker.

Queele: Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE)

13.07.2021

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