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'DNA-Reparatur' weckt Hoffnung bei Erbkrankheiten
Forscher am norwegischen Forschungszentrum SINTEF haben auf der Suche nach Methoden zur Früherkennung von Krankheiten Enzyme aktiviert, die Proteine reparieren, die durch Erbkrankheiten wie einige Arten von Hautkrebs geschädigt wurden.
Ein Standardansatz zur Behandlung von Krankheiten, den auch das internationale Team genutzt hat, besteht darin, effektiv zu verhindern, dass biologische Funktionen das Körpergewebe schädigen. Dies geschieht normalerweise durch die Einführung von Molekülen, die sich mit schädlichen Proteinen verbinden und diese neutralisieren. Ziel der Forscher war es, mit einem Enzym die Entwicklung von Infektionskrankheiten zu verhindern, statt die Infektion selbst zu blockieren. Sie entdeckten jedoch, dass das Enzym, das sie untersuchten, sehr aktiv war. Es begann, geschädigte Erbinformationen in den untersuchten Zellen zu reparieren. "Mit einfachen Worten ausgedrückt haben wir versucht, ein Schloss zu deaktivieren, indem wir Kaugummi hineingestopft haben, nur um festzustellen, dass sich die Tür weit öffnete, statt blockiert zu werden", so SINTEF-Forscher Torkild Visnes, der in den Bereichen Biotechnologie und Nanomedizin arbeitet und Teil des Teams ist.
Die Forscher veröffentlichten ihre Erkenntnisse im Fachjournal Science.
Zum Beispiel können wir uns vorstellen, beschädigte Proteine zu reaktivieren, die mutiert sind und zu Erbkrankheiten geführt haben
Torkild Visnes
"Wir haben jetzt das Wissen und die Methoden, die wir brauchen, um nach anderen Molekülen zu suchen und sie zu entwerfen, die ähnliche Auswirkungen auf andere Proteine von Interesse haben", sagt Visnes. "Dies könnte uns neue Möglichkeiten bieten, enzymatische Prozesse zu modifizieren." In der Praxis bedeute dies, dass sich neue chemische und biologische Funktionen in Zellen einführen lassen, die Reparaturarbeiten übernehmen und so Krankheiten verhindern. "Besonders spannend ist, dass wir möglicherweise chemische Reaktionen einführen können, die sonst in der Natur nicht auftreten", fügt er hinzu.
"Wir werden unser neues Wissen nun nutzen, um andere Enzyme zu aktivieren. Zum Beispiel können wir uns vorstellen, beschädigte Proteine zu reaktivieren, die mutiert sind und zu Erbkrankheiten geführt haben", erklärt Visnes. Es gebe auch industrielle Anwendungen. Wichtige industrielle Proteine und Enzyme könnten aktiviert und mit neuen Funktionen versehen werden, damit sie effektiver arbeiten und Aufgaben ausführen, die sie derzeit nicht schafften.
Quelle: SINTEF/pressetext
20.07.2022