Artikel • IT-Infrastruktur
Datenmigration in die Cloud stellt Gesundheitswesen vor Herausforderungen
Die Migration medizinsicherer Daten in die Cloud ist für Einrichtungen im Gesundheitswesen ein unvermeidlicher und zugleich kritischer Schritt hin zu einer zukunftssicheren IT-Infrastruktur. Die digitale Transformation bildet nicht nur die Basis für die Zukunft des Gesundheitswesens, sondern ist gerade in Deutschland ein notwendiger Schritt, der durch die Umsetzung durchdachter Strategien den Nutzen aller Beteiligten im Fokus behalten muss. Bei der Entwicklung und Umsetzung dieser Strategien steht Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern noch am Anfang, so dass Forderungen nach “mehr Tempo“, wie von Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe in einem vom Ministerium veröffentlichten Artikel geäußert, immer lauter werden.
Viele Einrichtungen im Gesundheitswesen erweitern und modernisieren derzeit ihre IT-Infrastruktur, die sich damit erheblich verändert. Was als Erbe der traditionellen IT-Umgebung bleibt, sind die archivierten klinischen Daten. Diese haben oftmals die Geräte und Methoden, die verwendet wurden, um sie zu speichern, um Jahrzehnte überlebt. Die jetzt anstehende Migration dieser Daten in die Cloud, die auch im Gesundheitswesen Einzug hält, stellt die Kliniken vor besondere Herausforderungen.
Dienstleistungsmarkt wächst
Ein aktueller Bericht, der von Reportlinker veröffentlicht wurde, prognostiziert, dass der Dienstleistungsmarkt für Cloud-Migration bis 2021 mit einer jährlichen Durchschnittsrate von 24 Prozent wachsen wird. Die zunehmende Verbreitung der Cloud zieht die Migration von Unternehmensanwendungen, Werkzeugen und Prozessen nach sich. Bei der Migration von medizinischen Daten in die Cloud droht eine Vielzahl von Komplikationen, einschließlich Unterbrechungen und Verzögerungen des Betriebs. Deswegen stellt die Auswahl eines Dienstleisters für die Cloud-Migration einen wichtigen Teil des Migrationsprozesses dar.
Derzeit handelt es sich bei der Infrastruktur im Gesundheitswesen meist um ältere On-Premise-Speichersysteme, die teuer zu erweitern und zu pflegen sind. Die meisten Gesundheitseinrichtungen wollen zunächst teilweise eine Vor-Ort-Speicherung für einige Daten aufrechterhalten, während andere bereit sind, die Cloud bereits für größere Kapazitäten zu nutzen.
Anspruchsvolle Migration
Eine Studie von SADA Systems von Ende letzten Jahres zeigt auf, dass 89 Prozent der Gesundheitsorganisationen bereits Cloud-basierte Healthcare-IT-Infrastruktur nutzen. Mit jeder neuen Nutzung von Cloud-Infrastruktur muss auch eine Migration stattfinden. Einige dieser Projekte sind relativ klein, aber jede Klinik wird sich an einem gewissen Punkt einer großen Datenmigration stellen müssen.
Das Verschieben von Daten in großem Maßstab ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die eine ordnungsgemäße Planung voraussetzt, um sicherzustellen, dass die Daten bei jedem Schritt des Übergangs sicher sind. Einrichtungen, die klinische Daten in die Cloud migrieren, müssen Folgendes berücksichtigen:
- Die Systeme können kein komplettes Daten-Repository auf einmal verschieben wegen Hardware- und Netzwerkbeschränkungen.
- Einige Daten sind während der Migration möglicherweise nicht zugänglich.
- Verbleiben die Daten in einem Übergangszustand, kann sich das Risiko eines großen Datenverlusts erhöhen.
Die Migration von klinischen Daten in die Cloud ist eine herausfordernde Aufgabe für Kliniken jeder Größe. Verschiedene Anbieter offerieren Dienste, um einen reibungslosen und geordneten Transfer in die Cloud zu bewerkstelligen.
Ideal sind die Voraussetzung für eine Migration der Daten in die Cloud – beispielsweise AWS oder Microsoft Azure, wenn zugleich eine Plattform für die Virtualisierung von Datenkopien genutzt wird. Eine virtuelle Appliance kann eine sofortige Datenwiederherstellung sowohl in Rechenzentren als auch in Cloud-basierte Infrastrukturen ermöglichen.
Dadurch kann der Migrationsprozess deutlich beschleunigt werden. Dies erfolgt durch eine schnellere Hybrid-Cloud-Einführung zur Bereitstellung von Testdaten für Anwendungsentwicklung ebenso wie die Datenbereitstellung für Backup, Disaster Recovery, Instant Recovery, Datenmigration, Langzeitaufbewahrung oder Analytik.
Von veralteten Ansätzen befreien
Der Umzug in die Cloud ist eine grundlegende Veränderung, die es IT-Führungskräften ermöglicht, sich von 20 Jahre alten Denkweisen, Backup-Tools und Ansätzen für das Datenmanagement zu befreien. Diese veralteten Ansätze bremsen einen zeitgemäßen IT-Betrieb und die Anwendungsentwicklung aus und schränken die Agilität zwischen Rechenzentren und Cloud ein. Daten und vor allem ganze Datenbanken in Microsoft Azure, AWS oder ähnliche Angebote müssen sofort online über eine API verfügbar sein, statt in einem archaischen Backup-Format festzustecken.
Eine Plattform zur Virtualisierung von Datenkopien ermöglicht es Kliniken, ihre Daten in die Cloud zu verlagern und SQL-as-a-Service-Fähigkeiten einzurichten, um ihre Entwicklungspipelines zu beschleunigen und die Anforderungen für eine schnelle Disaster Recovery zu erfüllen.
Cloud-Daten-Migration ist notwendig, um veraltete On-Premise-Systeme zu ersetzen. Immer mehr Unternehmen und ebenso Kliniken entscheiden sich für diese Veränderung, um zukünftig Kosten für die Datenspeicherung zu sparen, indem sie eigene Server soweit wie möglich reduzieren, zugunsten eines flexibleren und einfacher skalierbaren Datenzugriffs.
Quelle: Actifio
28.07.2017