News • Ansatz mit Antazid

Backpulver hilft Milz bei Autoimmunleiden

Eine tägliche Dosis Backpulver könnte die zerstörerischen Entzündungen bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis verringern. Darauf weisen erste Forschungsergebnisse des Medical College of Georgia hin.

Quelle: Pixabay/evitaochel

Das billige und überall erhältliche Antazidum bringt die Milz dazu, eine entzündungshemmende Umgebung zu fördern. Diese Wirkung könnte zur Behandlung von Entzündungskrankheiten eingesetzt werden. Trinken Ratten oder gesunde Menschen eine Lösung mit Natriumhydrogenkarbonat, bildet der Magen mehr Säure, um die nächste Mahlzeit zu verdauen. Zusätzlich werden die Mesothelzellen der Milz informiert, dass es keine Notwendigkeit für eine Immunreaktion gibt. Dabei wird laut dem korrespondierenden Autor Paul O'Connor die Botschaft weitergegeben: Es ist ein Hamburger und nicht eine bakterielle Infektion. Mesothelzellen verfügen über kleine Finger, die sogenannten Mikrovilli, die die Umgebung wahrnehmen und die Organe warnen, dass es einen Eindringling gibt und daher eine Immunreaktion notwendig ist.

Paul OConnor, der korrespondierende Autor der Studie
Paul O'Connor, der korrespondierende Autor der Studie
Quelle: Medical College of Georgia

Backpulver verändert Immunzellen

Das Trinken von Wasser mit Backpulver hat nach zwei Wochen dazu geführt, dass es in der Milz, im Blut und in den Nieren zur Veränderung bei den Immunzellen kam. Die Makrophagen veränderten sich von den entzündungsfördernden Zellen M1 hin zu entzündungshemmenden M2. Die Forscher konnten zusätzlich eine Veränderung bei den T-Zellen feststellen. Sie hielt bei Menschen mindestens vier Stunden und bei Ratten vier Tage lang an. Die Milz scheint dabei eine entscheidende Rolle zu spielen. Wurde das Organ entfernt oder nur verschoben, wurde die sensible Verbindung unterbrochen und der Schutz gegen Entzündungen ging verloren. Das Trinken von Backpulver ist für O'Connor eine potenziell sichere Möglichkeit zur Behandlung von Entzündungskrankheiten, da es keinen großen Eingriff in den Körper bedeutet. Die Forschungsergebnisse wurden im "Journal of Immunology" veröffentlicht.


Quelle: Medical College of Georgia/pressetext

26.04.2018

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