Bildquelle: UKD; Foto: Michael Kretzschmar
News • Qualitäts- und medizinisches Risikomanagement
2024 wird das „Jahr der Patientensicherheit“
Das Jahr 2024 soll Mitarbeitenden der Hochschulmedizin Dresden einen fokussierten Blick auf die Patientensicherheit geben. Die Direktion Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement organisiert dafür unterschiedliche Aktionen und Informationsangebote – ein Fachsymposium hat nun einen breiten Blick auf das Thema, die Herausforderungen und mögliche Lösungen gewährt.
„Patientensicherheit ist hochaktuell und überaus relevant für den täglichen Betrieb in einem Klinikum der Maximalversorgung. Dieser Relevanz tragen wir Rechnung und setzen auf umfassende Informationen und Sensibilisierung bei unterschiedlichen Zielgruppen“, sagt Prof. Maria Eberlein-Gonska, Direktorin Qualitäts- und Medizinisches Risikomanagement. „Nur wenn wir uns alle bewusst sind, welchen Stellenwert Patientensicherheit auf unsere Arbeit hat, wenn wir dazu unsere Erfahrungen und unser Wissen teilen, dann können wir die Praxis auf ein noch sichereres Niveau heben“, sagt Prof. Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand am Uniklinikum Dresden.
Das Symposium hat uns allen vor Augen geführt, wie vielfältig die Patientensicherheit zu betrachten ist. Wir müssen dabei alle Berufsgruppen und Fachdisziplinen einbeziehen, um gemeinsam das höchste Maß an Sicherheit zu gewährleisten
Maria Eberlein-Gonska
Jedes Jahr erleiden Millionen Menschen weltweit Schaden durch medizinische Fehler. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind 50% der Fälle vermeidbar, etwa die Hälfte betrifft Medikationsfehler. Bis zu zehn von 100 hospitalisierten Personen bekommen mindestens eine Krankenhausinfektion. Diese beeindruckenden Zahlen belegen die Relevanz der Patientensicherheit. Für die Mitarbeitenden im Qualitätsmanagement am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ist sie integraler Bestandteil der täglichen Arbeit. So ist zum Beispiel die Patientenbeteiligung mitentscheidend für die Sicherheit der behandelten Menschen. Diese gilt es unter anderem durch klare Informationen zum Beispiel zur Händedesinfektion zu stärken. „Ereignismeldesysteme sind außerordentlich hilfreich, um aus Fehlern zu lernen und die Sicherheit der Patienten kontinuierlich zu verbessern“, sagt Prof. Eberlein-Gonska. Das Universitätsklinikum bietet deshalb ein breites Spektrum an Möglichkeiten, sich zu beteiligen. Über Infostelen, einen QR-Code sowie Online-Tools können Mitarbeitende, Patienten sowie Angehörige vielfältiges Feedback geben. Nicht immer hat dies mit der Patientensicherheit zu tun: Auch Rückmeldungen zur Organisation – zum Beispiel zur Länge der Wartezeiten oder besonders freundlichem oder auch unfreundlichem Personal bis hin zu Anfragen zu speziellen Behandlungsmethoden – kommen über die genannten Meldesysteme an. „Bei den zahlreichen, bis zu 25.000 jährlichen Rückmeldungen spüren wir, dass die Patientensicherheit im Bewusstsein der Menschen angekommen ist und erhalten auch dazu immer mehr Feedback“, sagt Prof. Eberlein-Gonska.
Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren
Artikel • Infektionsprävention
Hygiene: Viel mehr als gutes Händewaschen
Händewaschen und Desinfektion zählen zu den wichtigsten Maßnahmen, um Infektionen mit Viren oder Bakterien vorzubeugen. Ein wichtiger Aspekt der Hygiene im klinischen Umfeld ist aber auch die sterile Aufbereitung von Instrumenten. Lesen Sie mehr zu effektiven Hygienemaßnahmen und neuen Erkenntnissen.
Im Jahr der Patientensicherheit am Uniklinikum Dresden hat es unter anderem bereits auf ausgewählten Stationen eine Punktprävalenzerhebung durch die Krankenhaushygiene zum Verbrauch von Händedesinfektionsmitteln gegeben. Die Ergebnisse werden regelmäßig dem Nationalen Referenzzentrum für Surveillance für nosokomiale Infektionen (NRZ) innerhalb des Moduls Hand-KISS gemeldet. Weiterhin wurde im Patienten-TV zur Händedesinfektion informiert. Mitte Mai kamen 150 Teilnehmende beim Fachsymposium Patientensicherheit zusammen. Unter anderem haben sie sich über die Patientensicherheit mit Blick auf die Digitalisierung der klinischen Arbeit sowie in der Hochpräzisions-Strahlentherapie ausgetauscht. Aspekte des Themas wurden zudem für die Neurochirurgie und beim Strahlenschutz in der Radiologie diskutiert. „Das Symposium hat uns allen vor Augen geführt, wie vielfältig die Patientensicherheit zu betrachten ist. Wir müssen dabei alle Berufsgruppen und Fachdisziplinen einbeziehen, um gemeinsam das höchste Maß an Sicherheit zu gewährleisten“, sagt Prof. Maria Eberlein-Gonska.
Schließlich findet zum Welttag der Patientensicherheit am 17. September im Atrium des DINZ eine Posterausstellung unter dem Motto „Patientensicherheit bedeutet für mich ...“ statt. Zudem wird ein Publikationspreis „Patientensicherheit UKD 2024“ ausgeschrieben und ein Fehlerquiz für die Beschäftigten im Intranet angeboten. „Jede Handlung, die zur Patientensicherheit beiträgt, verdient Anerkennung und Wertschätzung. Deshalb wollen wir nicht nur dafür sensibilisieren, sondern die Mitarbeitenden motivieren, sich daran selbst zu beteiligen und eigeninitiativ die Patientensicherheit zu fördern“, sagt die Expertin abschließend.
Quelle: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
28.05.2024