Wie laufen operative Eingriffe morgen ab?
Genauigkeit ist eine Hauptmotivation für die Entwicklung und den Einsatz von computer- und roboterassistierten Systemen in der Chirurgie. So sollen z.B. Eingriffe genauer geplant und durchgeführt werden können als dies mit herkömmlichen Mitteln machbar ist. An den Prozessen rund um eine Operation sind viele Spezialisten beteiligt.
Den interdisziplinären Austausch zwischen Anwendern und Wissenschaftlern verschiedenster Fachrichtungen hat sich die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Computer- und Roboterassistierte Chirurgie (CURAC) zum Ziel gesetzt. Nach zehn Jahren hat sich die Veranstaltung als das wesentliche deutschsprachige Forum in dem Bereich etabliert. Getragen wird sie durch Fachvorträge, assoziierte Workshops und Arbeitsgruppensitzungen.
Gastgeber der 10. Jahrestagung ist vom 15. bis 16. September 2011 die Otto-von-Guericke Universität Magdeburg. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Bernhard Preim, Lehrstuhl für Visualisierung, und Prof. Dr. Georg Rose, Lehrstuhl für Medizinische Telematik, wird im Gesellschaftshaus ein breites Themenspektrum beleuchtet. 37 Vorträge widmen sich schwerpunktmäßig der Registrierung, der Robotik, dem Tracking, Möglichkeiten der Bilddatenverarbeitung und -analyse, der Navigation, dem Training sowie aktuellen Aspekten rund um den OP-Saal der Zukunft.
Abgerundet wird das Programm durch vier Exkursionen, bei denen sich die Teilnehmer aktuelle Entwicklungen und Lösungen in der Anwendung anschauen können. An der Otto-von-Guericke Universität hat sich in den letzten Jahren der Bereich interventionelle Medizintechnik als ein interdisziplinärer Forschungsschwerpunkt herausgebildet. Bei einer starken Anwendungsorientierung gibt es viele Überschneidungen mit den CURAC-Themen.
Gastvorträge ergänzen Tagungsprogramm
In Ergänzung des hochkarätigen Tagungsprogramms konnten zwei renommierte Wissenschaftler für Gastvorträge gewonnen werden.
Dr. Ulrich Leiner vom Heinrich-Hertz-Institut der Fraunhofer-Gesellschaft beschäftigt sich in seinen Forschungen primär mit neuen Formen der Mensch-Maschine-Interaktion, speziell der berührungslosen Steuerung mit Gesten, der Entwicklung von autostereoskopischen 3D-Displays und das Thema Multimedia-Retrieval. In Magdeburg referiert er zum Thema "Mouse - Touch - Touchless - 3D und wie geht's weiter?"
Prof. Dr. Oliver Speck vom Institut für Experimentelle Physik an der Otto-von-Guericke- Universität befasst sich seit fast 20 Jahren mit der Kernspintomografie. Mit dem Erwerb des europaweit ersten 7T-Ultrahochfeld Magnetresonanzsystems für menschliche Anwendungen gemeinsam mit anderen Einrichtungen im universitären Umfeld entwickelt er neuartige Methoden und Konzepte für die Ultrahochfeld-MR. Sein Vortrag trägt folgerichtig den Titel "Neue MRT-Methoden als Basis für die Computerassistierte Chirurgie".
In diesem Jahr stellen sich wieder sechs Wissenschaftlerteams dem Wettbewerb um den Best Paper Award, der mit 1000 Euro dotiert ist und wird auf maximal drei Beiträge verteilt wird.
Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt hat die 10. CURAC Jahrestagung als Fortbildungsveranstaltung im Rahmen der Fortbildungszertifizierung mit 16 Fortbildungspunkten (Kategorie A) bewertet.
Weitere und aktuelle Informationen zur Deutschen Gesellschaft für Computer- und Roboterassistierte Chirurgie sowie zur Jahrestagung finden sich im Internet unter www.curac.org
01.09.2011